So rein optisch ist das i:SY ein ganz anderer Schnack als das Omnium. Es hat keine Plattform, sondern eine Mulde mit herausklappbarer Sitzbank. Damit wird ganz klar eine andere Zielgruppe angesprochen: Eltern, die ihre Kids transportieren wollen und eben auch Großeinkäufe machen müssen. Das Lastenrad erinnert ein bisschen an eine Kreuzung aus Hollandrad und Schubkarre. 😜
Für mich war zuerst einmal die Sitzposition etwas gewöhnungsbedürftig. Aufrecht, halt hollandradmäßig. Der Elektroantrieb funktioniert auch für Technikdussel denkbar einfach. Anschalten und die gewünschte Unterstützung von Stufe 1 bis 5 auswählen. 0 entspricht neutral und mit dem Minusbereich kann man Akkukapazität sparen. Um leer und ohne nennenswerte Steigungen und Gegenwind zu fahren, reicht mir „neutral“ vollkommen aus. Einen Geschwindigkeitsrekord gibt es damit natürlich nicht. Aber es muss auch nicht immer gerast werden, manchmal ist gemütliches Fahren auch sehr schön.
Auf meinem Weg von Bremen nach Grasberg hatte ich genügend Zeit, um mein Augenmerk auf die Beschaffenheit der Radwege zu richten. Holpriges Pflaster, Baumwurzeln und zerbrochene Betonplatten steckt das i:SY nicht optimal weg, die Mulde klappert laut und die Bodenbeschaffenheit ist gut am Hintern zu spüren. Am besten kann man damit auf der Straße fahren.
Der absolute Härtetest folgte nun beim Großeinkauf. Da mir die riesige Mulde zur Verfügung stand, habe ich bei Getränken (20,5 ltr.) so richtig zugeschlagen. Waschpulver (10 kg) war grade im Angebot und dazu noch das übliche Sammelsurium von Süsskram über Joghurt bis zu Klotzfisch. Der Einkaufswagen liess sich nur noch schwer steuern.
Der Megaeinkauf passte perfekt in die Mulde! Puuh, gutes Augenmaß gehabt. So um die vierzig Kilo plus Radgewicht wollte ich mir dann nicht antun. Jetzt war ich bereit für den E-Antrieb.
Sehr angenehm, das Fahren war überhaupt nicht anstrengend, lockeres Pedalieren wie mit Rückenwind bergab. Nur im Lenkverhalten macht sich die Zuladung bemerkbar. Abrupte Bewegungen sollte man tunlichst vermeiden! Beim Anfahren hat man den gleichen Effekt, als würde man angeschoben bzw. wie ein „Kickdown“ in PKWs mit Automaticgetriebe. Coole Sache, das! Damit kann man auch ’ne Waschmaschine den Weyerberg hochbringen, oder so…
Morgen mehr zu: Kids an Bord und Technik
Ein Gedanke zu “Im Kaufrausch – Großeinkauf mit dem Lastenrad”