Trampen mit Sitzmöglichkeit


Lang erwartet und nun ist sie da: Die erste GRASBERGER Mitfahrerbank! Sie steht in dem Ortsteil Grasdorf mit dem Ziel Lilienthal Falkenberg bzw. die Linie 4. Die zweite Bank wird in Huxfeld folgen, gegenüber der Tankstelle Hanschen. Von dort aus geht es in Richtung Wilstedt. Auch weiterhin wird noch um Spenden gebeten. Hier ist das Spendenkonto zu finden. 

Die Wümme Zeitung hat auch berichtet, hier kann man alles nachlesen. 

Schietwedder-Blues

Der Wettergott hat es „gut“ gemeint und die Bank beim Aufbau ordentlich begossen… So ein Wetter lädt natürlich niemand zum ersten Test ein, obwohl aus Mitleid ja jeder vorbeikommende Wagen anhalten müsste. 

Lilienthal

Von Lilienthal aus fehlt noch die Möglichkeit für eine Rückfahrt. Hier hoffe ich, das der Gemeinderat Zustimmung dafür gibt oder vielleicht eine private Lösung gefunden wird. Der Kreisel ist stark frequentiert, genügend Autofahrer fahren in Richtung Grasberg Süd weiter. 

Standorte

Zu einer interaktiven Landkarte hat‘s bei mir nicht gereicht, hier jetzt ganz altmodisch aufgelistet die Standorte der einzelnen Bänke:

  • Tarmstedt: Wilstedter Straße vor dem Klocke-Haus 
  • Wilstedt: Hauptstraße vor dem Pflegeheim 
  •                   Hauptstraße vor dem ehemaligen Chinarestaurant 
  • Buchholz: Große Straße Bushaltestelle An der Trift 
  •                    Große Straße / Ecke Dipshorner Straße 
  • Quelkhorn: Ortsausgang an der Buchholzer Straße 
  • Bülstedt: Lange Straße bei der Bücherzelle 
  •                  Lange Straße / Ecke Dorfstraße 
  •                  Dorfstraße Nr. 34 (Ortsausgang in Richtung Westertimke) 
  • Westertimke: Bülstedter Straße Nr. 8 (kurz vorm Neubaugebiet Neues Feld) 
  • Grasberg: Grasdorfer Nebenweg / Ecke Grasdorfer Straße 
  •                    geplant Huxfelder Straße / Ecke Schmiedestraße

Meinen Selbstversuch mit den Bänken könnt Ihr hier nachlesen.

Sion – Driven by the sun 


Bei diesem Motto steht die Testfahrt mit einem Prototypen unter einem schlechten Stern. Der anfänglich leichte Landregen wandelt sich in einen tüchtigen Dauerregen. 

Prototyp

Auf Messen wie z.B. der IAA werden sog. Designstudien vorgestellt, die allerdings oftmals nicht in der Realität auftauchen. Ein Prototyp, in den man sich tatsächlich reinsetzen und fahren kann, ist schon etwas besonderes. Eigentlich gibt es zwei Modelle, einen in weiß und einen In schwarz. Leider wurde der Schwarze von der Brüsseler Polizei einkassiert, da das Testgelände wohl kein Privatparkplatz, sondern öffentlicher Raum war, für den keine Genehmigung vorlag. Also nur ein Wagen zum Probefahren. Zur Vermeidung weiterer Ärgernisse dürfen nur Minirunden auf einem Firmenparkplatz gedreht werden. Die vorgesehene Zeit von 5min (!) für eine Testfahrt finde ich arg kurz, für den Parkplatz reicht es allerdings. 

Günstige Ausstattung

Die Bauteile stammen von verschiedenen Herstellern, werden lizenzfrei eingekauft und von einem Auftragsfertiger zusammengebaut. Da nichts neu entwickelt und durch das Kraftfahrtbundesamt abgenommen werden muss, kann das Fahrzeug verhältnismäßig günstig angeboten werden. Der Kofferraum ist sehr groß (500 ltr.) und auf Wunsch ist auch eine Anhängerkupplung möglich. Den Innenraum dagegen finde ich äußerst spartanisch. Aber gut, es ist nur ein Prototyp und immer wieder heißt es, dass noch viel geändert wird. Entscheidungen werden auch mit den Vorbestellern abgestimmt, d.h. die Mehrheit entscheidet. Beispielsweise soll nur eine Farbe angeboten werden, mittels Umfrage wird bestimmt, ob schwarz oder weiß. Ähnlich ist es auch für die Batterie geplant.

Innovatives

Die Anschlüsse zum Laden befinden sich über der Frontschürze. Es gibt einen CSS sowie einen Typ2 Anschluss. Dazu noch eine Schukosteckdose. Der Sion kann den gespeicherten Strom auch abgeben, er dient also als fahrbares Stromaggregat. Auch im Cockpit auf dem Armaturenbrett sind einige Solarmodule angebracht. Die spiegeln sich in der Frontscheibe, der Lichteffekt wirkt ein wenig irritierend. Ein Hingucker ist das als Feinstaubfilter eingesetzte leuchtendgrüne Moos „breSono“. Ob es wirklich funktioniert? Ich weiß nicht recht. Dahinter befindet sich jedenfalls ein herkömmlicher Luftfilter. Leider ist bei meiner Fahrt das Tablet mit dem Infotainment ohne Funktion. Wirklich schade, denn die vorgesehenen Apps, mit denen man das Fahrzeug zum Carsharing oder Ridesharing anbieten kann, hätten mich sehr interessiert! 

Solarmodule

Die Idee mit den Solarmodulen finde ich faszinierend. Sie sollen bei gutem Wetter ausreichend Strom für 30 km Reichweite produzieren. Dafür müsste der Wagen allerdings gute acht Stunden in der prallen Sonne brutzeln, ohne Schattenwurf von Gebäuden etwa. In so ein Auto möchte ich dann lieber nicht einsteigen; überhaupt sind Kurzstreckenpendler im Sommer besser mit dem Fahrrad bedient! 😉 Auch die anvisierte Reichweite von 30 km stellt mich noch vor Fragen: Für welche Geschwindigkeit sind die denn gerechnet? Je schneller man unterwegs ist, desto geringer im Allgemeinen die Reichweite… Um den Betrieb von Klimaanlage und Co. nicht zu vergessen. Wenn der Akku also leer ist, dürfte nur aus den Solarmodulen nicht mehr viel zu erwarten sein. Eine konkrete Antwort auf meine Nachfrage gab es von Sono Motors leider nicht. 

Fazit

Mir gefällt der Ansatz dieses Startups, nicht erst viel Geld in die Entwicklung eines komplett neuen Designs zu stecken. Teilen von Mitfahrgelegenheiten, Strom und dem ganzen Wagen steht voll hinter dem Motto „Teilen ist das neue Haben“. Das nur ein Wagen zur Verfügung stand, ist natürlich Pech. Und es ist auch klar, dass an einem Prototypen noch viel geändert / gearbeitet werden muss. An der Abdichtung beispielsweise, denn in Kurvenlage schwappt Wasser im Motorraum herum. Die Idee mit den Solarmodulen gefällt mir sehr gut und andere Hersteller (Audi) nehmen dieses auch in ihre Entwicklungen auf. Da ist noch viel Potential vorhanden – der komplette Betrieb eines Elektroautos über Sonnenenergie wäre einfach genial!* Sono Motors werde ich auf alle Fälle weiter im Blick behalten. Ich hoffe, das der Sion die Straßenzulassung erhält und sich genügend Vorbesteller für den Produktionsstart finden! Neue Leute mit neuen Ideen sind ungeheuer wichtig für die Zukunft! 
* Bis es soweit ist, kann natürlich ein Elektroauto mittels eigener PV-Anlage z.B. auf dem Dach der Garage mit Sonnenstrom betrieben werden. 

Foto: Nicht auf Hochglanz poliert im Scheinwerferlicht, sondern beim Einsatz im Hamburger Schmuddelwetter! 

The first, the last…

„“

Die erste Gruppenfahrt habe ich mitgemacht, heute wird es für die 2017er Saison wohl die letzte gewesen sein. Dazwischen war ich nicht oft dabei. Schlechtes Wetter und Arbeit haben die Fahrmöglichkeiten dezimiert, Lauftraining oder bereits verabredet sein auch. Und wenn es doch ging, bin ich oft direkt hier auf die Piste. Umso schöner, dass heute alles perfekt war. Ein goldener Oktobertag, wie man nicht schöner wünschen kann! Eine schöne Runde, in heimatliche Gefilde mit dem Ummel und einem Schlenker über Bockel und Mulmshorn. Schön, mal wieder mit Leuten zu quatschen, die man lange nicht gesehen hat. Die Ersten planen bereits ihre Termine für 2018. 

Planung?!

Momentan habe ich noch keine rechte Meinung dazu. Gut, es gibt schon Dinge, die ich gerne machen möchte. Der Köhlbrandtbrückenlauf ist einer davon. Sinnigerweise ist er am gleichen Termin, wie das zweite Münsteraner Lastenradrennen. Ungeclont muss ich mich wohl für eines entscheiden.😟Wenn schon Lastenräder, dann hoffe ich, dass es auch in Bremen ein Rennen geben wird. Einige kleinere Läufe – Wilstedt, SottrumKatzenöhrchenlauf – sind auf jeden Fall geplant. Aber da gibt es auch keinen Stress mit ausgebuchten Startplätzen etc. Was die Radtermine angeht – mmmh, mal sehen. In Nortorf war ich schon 2016 und 2017 dabei. Ohne größeren Aufwand mit Anreise etc. macht Radfahren auch Spaß. Und darum sollte es doch hauptsächlich gehen. Die Superrennfahrerin werde ich in diesem Leben sowieso nicht mehr.

Kilometerfressen ist nicht alles

8.000 km Frau, das war einmal. 5.500 sind es jetzt, vielleicht komme ich noch auf 6.000. Notfalls muss halt die Festive 500 her. Ohne Tacho am Rad zu fahren hat so etwas befreiendes. Und das Smartphone lasse ich bei Alltagsfahrten schon lange nicht mehr mitlaufen, um den Akku zu schonen. Wenn ich Schätzungen abgebe, orientiere ich mich eher am unteren Ende. Lieber tiefstapeln, als zu hoch. Das ist nur peinlich!

Da wir Wilstedt auf der Runde nur gestreift haben, gab es für mich auf dem Heimweg noch einen kleinen Abstecher mit zwei Kugeln Kaf-Ca. Das gehört an so einem Tag einfach dazu! 🍦
(Foto: Olaf Hess)

Nimmt mich wer mit…?


Mobilität auf dem Lande hat viele Facetten. Einige habe ich in diesem Blog schon aufgezeigt. So eine Mitfahrerbank ist ein wirklich niedrigschwelliges Angebot zur nachhaltigen Mobilität. Eine Bank an der Straße, dazu ein Schild mit dem gewünschten Zielort. Sich hinsetzen und auf einen freundlichen Fahrer warten, mehr braucht es nicht. Über pauschale Voreingenommenheit (nach dem Motto „Wer hat schon Lust zwei Stunden zu warten, bis jemand anhält…“) ärgere ich mich immer sehr. Wie bei allem im Leben sollte doch vor dem Urteil der Selbsttest stehen!

Also wird aus der Radheldin eine Mitfahrheldin. Wenn schon, dann richtig: Auf zur ersten Station!

Tarmstedt – Wilstedt  

Schild mit dem Fahrziel suchen, hinsetzen und versuchen freundlich und harmlos auszusehen. Noch bevor ich ein Selfie machen kann, hält ein Auto! Nicht das erste, aber das vierte oder fünfte. Ich sitze knapp 2 min wartend da! Die Fahrerin hat vorher auch noch nie jemanden mitgenommen. Als sie mich sieht, denkt sie sich „eine Frau kann man ja mal mitnehmen“ und hat das gleich in die Tat umgesetzt. Toll!

Wilstedt in Richtung Quelkhorn

Etwas ungünstige Voraussetzungen: Neben der Straße ist ein Parkstreifen, auf dem ein VW-Bus steht. Dadurch fällt der Blick der Autofahrer erst im letzten Moment auf die Mitfahrerbank. Zu mir gesellt sich nach kurzer Zeit ein Bewohner des Pflegeheims, der dort eine Portion Süßigkeiten futtert. Auch das Buswartehäuschen wird als Raucherecke genutzt. Woran es auch gelegen haben mag – schlechte Sicht, zwei Leute auf der Bank, bei denen man den Mobilitätswunsch nicht erkennen kann oder die Unwilligkeit zwei Personen zu befördern – jedenfalls hält niemand an. Nach 15 min habe ich keine Lust mehr und gehe zur Bank auf die andere Straßenseite.

Wilstedt in Richtung Tarmstedt 

Ganz anders hier – nach 3 min hält ein Auto, dessen Fahrerin durchaus bereit ist, Menschen mitzunehmen, sofern genügend Platz im Wagen ist. Hier in Wilstedt habe ich auch einen kurzen Schnack mit einer Seniorin, welche die Mitfahrerbank auch gerne ausprobieren möchte, sich bisher aber noch nicht getraut hat. Selbstständig nach Tarmstedt zu kommen und nicht auf andere angewiesen zu sein, wäre ihr schon wichtig.

Ein Ringschluss fehlt

Leider sind noch nicht alle Ortschaften der Samtgemeinde mit Bänken ausgerüstet. Die Außendörfer, die nicht an der Busverbindung 630 (Zeven – Bremen) liegen, sind klar benachteiligt. Eine Mitfahrgelegenheit zum Bus, bzw. in das „Oberzentrum“ Tarmstedt mit seinen vielen Geschäften ist sicher hilfreich. Leider gibt es keine Verbindung in die angrenzenden Gemeinden. Das Mobilitätsbedürfnis geht über die Grenzen der (Samt)Gemeinde hinaus. Hier können die Kommunen mehr zusammenarbeiten. Auf die beiden für Grasberg Süd angekündigten Bänke warte ich noch. Sie sind geplant für Huxfeld in Richtung Wilstedt und Grasdorf in Richtung Lilienthal. Hier kann man sich mit einer Spende beteiligen.

 

https://www.facebook.com/plugins/video.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2FLandaufschwungLKWND%2Fvideos%2F396413947366926%2F&show_text=0&width=560

Hanebüchene Argumente

Kann so eine Mitfahrbank ein funktionierendes ÖPNV-Angebot schädigen? Weil sich keiner mehr einen Fahrschein kauft und sich die Mitfahrwilligen auf der Bank stapeln?! Abgesehen von der Unsinnigkeit dieser Annahme steht sie auch völlig konträr dazu, dass man ja soooo lange auf eine Mitfahrgelegenheit warten müsse… Die Gemeinde möchte nicht haftbar gemacht werden können, falls etwas Schlimmes passieren sollte. Ein wenig Eigenverantwortung kann man seinen Mitbürgern schon zutrauen. Im Falle eines Unfalls ist der Mitfahrer über die Haftpflichtversicherung versichert. Genauso wie ein Tramper, der im Auto mitfährt. Ansonsten kennt man sich üblicherweise auf den Dörfern. Und dann guckt man halt, bei wem man einsteigt / wen man mitnimmt, oder wen nicht. Es besteht ja schließlich kein Zwang dazu!

Wer vielleicht noch nie in seinem Leben Probleme mit der Einschränkung seiner Mobilität hatte, hat eventuell Schwierigkeiten, sich in Personen ohne Auto hineinzuversetzen. Wir wollen nicht, dass ältere Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen Kraftfahrzeuge steuern, da sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere gefährden. Aber wie kommen diese Menschen jetzt zum Einkaufen, Terminen bei Ärzten oder nehmen am kulturellen Leben teil? Genauso möchte man weniger Autos auf den Straßen, aber den Umsteigewilligen wird keine vernünftige Alternative (mehr ÖPNV, bessere Radinfrastruktur) geboten. So eine Mitfahrbank ist nicht teuer. Billiger als jedes Bürgerbusangebot jedenfalls. Falls sie sich nicht bewähren sollte, kann sie ganz einfach zu einer normalen „Ausruhbank“ umfunktioniert werden.

Digitales Upgrade

Neulich habe ich über ein Projekt mit dem Namen fairfahrt berichtet, welches das Prinzip der Mitfahrbank mittels Technik in die digitale Neuzeit transferiert. Am Standort der Bank ist ein Terminal, auf dem die Suche nach einer Mitfahrgelegenheit eingegeben wird. Auf einem Schild wird das Fahrziel zusammen mit einem Lichtsignal angezeigt. Personen, die andere mitnehmen wollen, können sich eine App installieren. Sie bekommen auf dieser App den Fahrtwunsch angezeigt. Wenn man das gleiche Ziel hat und nicht zeitgebunden ist, kann man dann losfahren und gleichzeitig jemanden mitnehmen. Sicherheitsbedürfnisse werden über die Registrierung der Fahrer abgedeckt. Diese technische Lösung ist allerdings etwas teurer als die „analoge“ Bank.

Fazit

Die Mitfahrerbank ist eine sinnvolle Ergänzung überall dort, wo es wenig bis keinen ÖPNV gibt. Zugleich hat sie eine soziale Komponente: Man fährt nicht mehr mit Scheuklappen durch die Gegend, sondern fängt an seine Mitmenschen wahrzunehmen.

Sunday is Runday 

 
Bei meinen Bloggerkollegen von Coffee&Chainrings heißt es öfters mal #raceday. Von raceday kann angesichts meines Lauftempos nicht die Rede sein. Nenn ich es halt #runday. Läufer ist man, wenn man läuft. Ohne Tempovorgabe bitte! Ich bin schon immer deprimiert genug, wenn ich die Pace oder Zeiten von anderen Läufern höre. Manchmal möchte ich mich dann einfach nur unsichtbar machen oder in ein Schneckenhaus verkriechen… Dieser Körper hat einfach einen Großteil seines Lebens gar keinen Sport gemacht! Der Wille ist zwar da, aber die Selbstoptimierung stößt auf natürliche Grenzen.

Ausdauersport

Dann eben eher auf Ausdauer gesetzt, als auf Geschwindigkeit. Der geneigte Blogleser weiß von meiner Entdeckung des Laufsports als Ausgleich zum Radfahren und Wintertraining. Wenig Zeit und zwei Sportarten auszuüben passt leider nicht wirklich gut zusammen. Aber eine gewisse Grundkondition ist wohl vorhanden. Laufen hat dem (Renn-)Radfahren gegenüber einen Riesenvorteil: Läuft auch bei Nässe! 

Ziel: Halbmarathon

Nach einigen 10 km Laufveranstaltungen geht es jetzt aufs Ganze äh nee, Halbe: Den AOK Halbmarathon in Bremen. Mit einigen Tausend Läufern will ich mich an die 21,0975 km wagen. Hatte ich schon mal gesagt, dass ich Menschenmengen verabscheue?! Aber so ist meine Chance größer, nicht als Letzte ins Ziel zu kommen. 

Vorbereitung 

Strategie habe ich keine, nehme vorsichtshalber etwas zu Essen mit. Die üblichen Powerriegel oder -gels sind nicht so mein Ding. Dann schon lieber Datteln oder Bliss Balls. Mein Vorbereitungstraining ist als moderat zu bezeichnen. 2 seltener 3x die Woche einen 5er. Am Sonntag dann entweder einen 10er bei einer Veranstaltung oder einen längeren Lauf. Oder doch wieder Rennrad gefahren. Weil das Wetter schön war…

Laufkilometer:

Dezember – Gesamt: 48,54 km, längste Strecke: 9,73
Januar – Gesamt: 40,11 km, längste Strecke: 10
Februar – Gesamt: 66,32 km, längste Strecke: 14,17
März – Gesamt: 81,01 km, längste Strecke: 17,97
April – Gesamt: 79,47 km, längste Strecke: 14,85
Mai – Gesamt: 50,9 km, längste Strecke: 10,0
Juni – Gesamt 71,53 km, längste Strecke: 13,63
Juli – Gesamt 72,33 km, längste Strecke: 16,78
August – Gesamt 74,14 km, längste Strecke: 14,39
September- Gesamt 76,16, längste Strecke: 18,55

Der beste Motivationsspruch: „Wenn Du 10 km laufen kannst, kannst Du auch 20 km laufen!“ 

Der Lauf

Fast 3.700 Läufer sind für den Halbmarathon gemeldet. Eine unglaubliche Menschenmenge! Es dauert fast vier Minuten, bis ich zur Startzeitnahme gelange. Die Laufstrecke führt vom Marktplatz über die Obernstraße, danach die Parkallee entlang. Nach der Unterführung bei der Waldbühne auf der Gegenseite zurück, hier ist nochmal schön zu sehen, wie groß das Feld ist. Ein kurzes Stück durch den Bürgerpark, leider auf Asphalt. Überhaupt ist das Ganze ein Citylauf und durchgehend auf Asphalt (oder Pflasterung). Wo immer es möglich ist, laufe ich auf dem Grünstreifen. In Findorff sehr viele Zuschauer an der Strecke, gute Stimmung. Danach Überseestadt, sehr schön dann direkt am Wasser zu laufen. Die Gastronomie mit Sitzplätzen draußen lassen mich mit dem Gedanken spielen, einfach aufzuhören. Aber jetzt bin ich soweit gekommen, dann geht der Rest auch noch! Im Weserstadion einzulaufen, ist das absolute Highlight der Veranstaltung. Da ich ja kein Fußballfans bin, ist das gute zwanzig Jahre her, dass ich hier zuletzt war! Das gab noch mal richtig Schwung für die letzten Kilometer. Gut einen Kilometer vor dem Ziel ergattere ich einen Becher Cola! Das Zuckergesöff setzt dann die letzten Reserven frei, dass ich zum Schluss noch einen kleinen Sprint einlegen kann. Geschafft! Ohne Gehpausen angekommen. Bin wohl doch eine Läuferin.

Fazit:

Es ist falsch, mich mit Menschen zu vergleichen, die seit Jahren laufen. Die schneller und besser sind als ich. Meine Erwartungshaltung an mich selbst ist viel größer, als die von anderen Menschen. An den Halbmarathon mache ich jetzt einen Haken auf meiner imaginären Liste. Einsames Laufen auf Feldwegen ist schöner.

Foto: Man sieht mir die Nervosität vor dem Start an. * überlegt gerade, dass 10 km auch gereicht hätten *