The first, the last…

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Die erste Gruppenfahrt habe ich mitgemacht, heute wird es für die 2017er Saison wohl die letzte gewesen sein. Dazwischen war ich nicht oft dabei. Schlechtes Wetter und Arbeit haben die Fahrmöglichkeiten dezimiert, Lauftraining oder bereits verabredet sein auch. Und wenn es doch ging, bin ich oft direkt hier auf die Piste. Umso schöner, dass heute alles perfekt war. Ein goldener Oktobertag, wie man nicht schöner wünschen kann! Eine schöne Runde, in heimatliche Gefilde mit dem Ummel und einem Schlenker über Bockel und Mulmshorn. Schön, mal wieder mit Leuten zu quatschen, die man lange nicht gesehen hat. Die Ersten planen bereits ihre Termine für 2018. 

Planung?!

Momentan habe ich noch keine rechte Meinung dazu. Gut, es gibt schon Dinge, die ich gerne machen möchte. Der Köhlbrandtbrückenlauf ist einer davon. Sinnigerweise ist er am gleichen Termin, wie das zweite Münsteraner Lastenradrennen. Ungeclont muss ich mich wohl für eines entscheiden.😟Wenn schon Lastenräder, dann hoffe ich, dass es auch in Bremen ein Rennen geben wird. Einige kleinere Läufe – Wilstedt, SottrumKatzenöhrchenlauf – sind auf jeden Fall geplant. Aber da gibt es auch keinen Stress mit ausgebuchten Startplätzen etc. Was die Radtermine angeht – mmmh, mal sehen. In Nortorf war ich schon 2016 und 2017 dabei. Ohne größeren Aufwand mit Anreise etc. macht Radfahren auch Spaß. Und darum sollte es doch hauptsächlich gehen. Die Superrennfahrerin werde ich in diesem Leben sowieso nicht mehr.

Kilometerfressen ist nicht alles

8.000 km Frau, das war einmal. 5.500 sind es jetzt, vielleicht komme ich noch auf 6.000. Notfalls muss halt die Festive 500 her. Ohne Tacho am Rad zu fahren hat so etwas befreiendes. Und das Smartphone lasse ich bei Alltagsfahrten schon lange nicht mehr mitlaufen, um den Akku zu schonen. Wenn ich Schätzungen abgebe, orientiere ich mich eher am unteren Ende. Lieber tiefstapeln, als zu hoch. Das ist nur peinlich!

Da wir Wilstedt auf der Runde nur gestreift haben, gab es für mich auf dem Heimweg noch einen kleinen Abstecher mit zwei Kugeln Kaf-Ca. Das gehört an so einem Tag einfach dazu! 🍦
(Foto: Olaf Hess)

Just ride – 24 Stunden in Nortorf


Was macht den Reiz von Wettkämpfen und Radsportveranstaltungen aus? Zum einen natürlich der Wettstreit mit anderen, das Austesten der eigenen Grenzen, aber auch die Gewissheit dort andere Menschen zu treffen, die einen ähnlichen „Hau“ weg haben, wie man selbst.

Ähnlich ist es in jedem Sommer in dem kleinen Städtchen Nortorf, welches ganz zufällig den geografischen Mittelpunkt Schleswig-Holsteins bildet. Die RSG Mittelpunkt hat mittlerweile zum achten Male ihren 24 Stunden Radmarathon ausgerichtet. Ich kenne keine andere Veranstaltung, die so gut und liebevoll organisiert wird! Den vielen Helfern auch von meiner Seite ein ganz dickes Lob und ein ❤ liches Dankeschön! Das spricht sich natürlich bei den Teilnehmern herum, die meisten sind zum wiederholten Male dabei. Und einige haben durchaus eine längere Anreise gehabt, Radsportler vom Starnberger See etwa oder aus Köln.

Bei meinem Lastenradtest im letzten Jahr, hatte ich schon die fixe Idee, mit dem Omnium an diesem Event teilzunehmen. Dieses Cargobike ist von seiner Rahmenkonstruktion her auf schnelle Geschwindigkeiten ausgelegt. Es ist auch deutlich leichter als andere Lastenräder. Kristoffer von Sønsteby’s hat das Rad noch renntauglich ausgestattet, mit Rennlenker, einer Campagnolo Record Schaltung (!) und Rennbereifung natürlich. Die Pedale habe ich gegen meine eigenen getauscht, damit ich eingeklinkt fahren konnte.

Die Frage war, ob sich das Lastenrad nicht nur für den Alltag eignet, sondern wie es sich im sportlichen Einsatz macht.

Ein Lastenrad fiel natürlich gleich ins Auge, da fast alle anderen Teilnehmer Rennräder dabei hatten. Es gab einige Zeitmaschinen, Radonneure und ein oder zwei Trekkingräder. Die Teilnehmer fahren neutralisiert bis zum eigentlichen Start angeführt von Bernd auf seinem Klappi. Ich bin ja noch nie Klapprad gefahren, aber das hat irgendwie was…

Windschattenfahren geht mit dem Cargobike nicht wirklich, bzw. war mir zur gefährlich. So war klar, das ich einen Großteil solo fahren würde. Der Wind war ziemlich stark, was allerdings den Vorteil hatte, das die dicken Wolken schnell weitergepustet wurden. Die Nortorf „Runde“ ist eigentlich ein fast gleichschenkliges Dreieck. Es gibt einen Anstieg auf der Strecke, der gefühlt mit jeder Runde steiler wird. Ich habe mit dem Lastenrad tatsächlich einige Rennradler dort überholt, was mich doch erstaunt hat. Bergab war ich mit dem höheren Gewicht sowieso im Vorteil.

No Strava, no Garmin!

Ich habe aus grundsätzlichen Gründen kein Garmin und keinen Tacho am Rad. Üblicherweise zeichne ich meine Touren mit Runtastic über’s Handy auf. Ungefähr nach der Hälfte der ersten Runde fiel mir auf, dass ich dieses gar nicht gestartet hatte. Die Runden zählen geht ja auch so und die Bruttozeiten sind nachher in der Ergebnisübersicht zu finden. Darum bin ich einfach nach Gefühl gefahren. Der Wind kostete reichlich Kraft. Wenn er von der Seite kommt, findet er eine recht große Angriffsfläche. Meine beiden Runden mit Holger und Marc und die mit Rolf waren schneller als die Solorunden, das machte sich bemerkbar. Ich habe auf meinen Körper gehört, Pausen gemacht und bin mein Tempo gefahren.

Es gab für mich einige magische Momente: Die untergehende Sonne strahlte so durch die Wolken, als hätte jemand das Licht angeschaltet. Es sah herrlich aus, die innere Stimme fing an zu singen und ich hatte mit einem Male das beruhigende Gefühl, alles wird gut. Und so war es auch. Wir hatten Vollmond, klare Sicht und der Wind legte sich. Es war wunderschön, durch die Nacht zu fahren. Getoppt wurde das nur durch das Gefühl beim Fahren in den werdenden Tag. Allein dafür hat sich alles schon gelohnt.


Radfahren macht mir Freude und das sieht man auch. (Foto: Bernd Schmidt, RSG Mittelpunkt) #darumRad

Das Omnium und ich sind in Nortorf 11 Runden gefahren, d.h. 308 km. Das ist das gleiche Ergebnis, was ich im letzten Jahr mit dem Rennrad erzielt habe. Fazit: Das Rad ist für einen sportlichen Langstreckeneinsatz gut geeignet. Der Rest hängt vom Fahrer ab. Oder auch: Es liegt nicht am Pfeil, sondern am Indianer!

Der Gewinner Maik Tonek kommt aus Bremen. Er hat den neuen Streckenrekord mit unglaublichen 27 Runden aufgestellt. Hut ab vor Deiner Leistung und herzlichen Glückwunsch!

Ich freue mich, nette Menschen kennengelernt zu haben. Viele haben interessierte Fragen zu dem Lastenrad gestellt. Noch hat es gerade im ländlichen Bereich einen Exotenstatus. Je öfter man eines sieht, desto eher etabliert es sich als Mobilitätsalternative. Ich hoffe, das meine Aktion einen kleinen Teil dazu beigetragen hat.

Über mein Abenteuer der An- und Abreise mit der Bahn werde ich noch berichten.

Dieser Text spiegelt meine Meinung nach der Teilnahme am Radmarathon wieder. Dafür habe ich mich auf dem üblichen Weg registrieren lassen und Startgeld gezahlt. Das Lastenrad wurde mir von Sonsteby’s, Bremen kostenlos zur Verfügung gestellt.

Für ein faires Miteinander!

Mein Teamkollege Bernd hat mir gestern von der Aktion mit den Plakaten erzählt und heute wird auch in der Wümme-Zeitung darüber berichtet. Mich regt es auf, dauernd etwas über Kampfradler lesen zu müssen. Allein das Wort finde ich schon furchtbar! Für mehr Radverkehr und dafür geeignete Bedingungen (Infrastruktur) zu kämpfen ist richtig. Dann bin ich gerne eine Kampfradlerin. Wenn dieser Begriff allerdings für jemanden gebraucht wird, der sich rüpelhaft verhält, schwächere Verkehrsteilnehmer erschreckt, zur Seite drängt und sich an keine Regeln hält, dann natürlich nicht. Diese verschärfte Debatte löst keine Probleme mit der Infrastruktur. Und einige wenige bringen alle anderen in Misskredit! Warum gelten im Straßenverkehr die normal üblichen Formen der Höflichkeit nicht mehr? Klar, niemand ist fehlerfrei und passt immer auf. Aber mir geht es hier um Grundsätzliches.

Der Blocklander Deich ist kein Radschnellweg, sondern eine Anwohnerstraße. Dazu gehört der Anlieferverkehr der Gastronomie, die Fahrzeuge der landwirtschaftlichen Betriebe, sowie Ausflügler, die zu den Gaststätten fahren, Spaziergänger und Sportler (Läufer, Skater und AUCH Radsportler!). Es handelt sich also um einen shared space, der von vielen verschiedenen Parteien genutzt wird, die aufeinander Rücksicht nehmen müssen.
Ich habe selbst schön genügend unschöne Erlebnisse im Straßenverkehr gehabt, egal ob als Alltagsradlerin oder Radsportlerin. Trotzdem versuche ich , mich an die Regeln zu halten.

Wenn ich als Radfahrer von Autofahrern schlecht behandelt werde, gibt mir das kein Recht, mich gegenüber Fußgängern und langsameren Radlern ebenso zu verhalten! Niemand wird gerne knapp überholt, auch Spaziergänger nicht, die sich vielleicht gerade unterhalten und nicht so auf den Verkehr achten. Ich mag im Blockland schon gar nicht mehr fahren, vor allem bei gutem Wetter nicht, wenn dort wieder viel Betrieb ist. In Zweierreihe mit 35 auf dem Deich, dass muss doch nicht sein! Bei manchen geht anscheinend das Testosteron durch, sobald sie auf einem Sattel sitzen. Heil ankommen ist wichtiger als ein guter Schnitt. 

Wo wenig Platz ist gilt, dass alle aufeinander Rücksicht nehmen müssen. Nicht nur auf dem Blocklander Deich, sondern auch im restlichen Leben! Das Maß an Rücksichtnahme, das ich für mich einfordere, muss ich auch anderen zugestehen. Punkt.

Verlosung 😎

Liebe Follower,

ich habe einen Gutschein für ein

Team Katusha-Alpecin Replica Trikot

zu verlosen. Der Gutschein kann am 10./11. Juni 2017 beim Radfest in Bielefeld eingelöst werden.

Ausgelost wird er zwischen allen, die bis zum 3. Mai 2017 20:00 Uhr bei meiner Facebook-Seite Radheldin „gefällt mir“ anklicken und den Link teilen, bzw. mir hier einen Kommentar hinterlassen. 

Der/die Gewinner*in wird über Facebook bzw. E-Mail benachrichtigt. 

Viel Glück! 🍀

Zielsetzung 


Ich lese gerne Blogs. Also in der Hauptsache Sportblogs. Über Radfahren 😆 und Laufen bzw. Triathlon. Und die lieben Bloggerkolleg(inn)en schreiben von den vielen tollen Events, die sie sich vorgenommen haben. Wenn man sich für etwas anmeldet, dann trainiert man schließlich auch dafür! Umso mehr, wenn man es auch noch angekündigt hat…

Bei mir steht für 2017 nicht nur Radfahren auf der Agenda. Das mit dem Laufen ist doch etwas mehr als winterlicher Ausgleichssport geworden. Bislang bin ich noch nirgendwo gemeldet, aber ich möchte zu gerne einen Halbmarathon laufen. Wenn möglich, vor dem AOK-Halbmarathon im Oktober. Also, wenn jemand einen interessanten Vorschlag hat, bitte in die Kommentare schreiben!
Feste Termine (da das Startgeld schon bezahlt😉) sind:

  • Sottrumer Abendlauf als Ersatz für Wilstedt bei Nacht, der Termin passt leider nicht, aber dafür gemeinsamer Start mit Bruder❤️. Er 5km, ich 10km und bin SEHR glücklich, dass er überhaupt wieder an solchen Veranstaltungen teilnehmen kann!!!
  • 2. Velotörn in Bremen; nur zum Anfeuern an der Strecke stehen, ist mir doch zu wenig 😉
  • 24h Nortorf Radmarathon – hier werde ich nicht mit Morpho starten, sondern mit einem Lastenrad! Kristoffer von Sønsteby’s ist so nett und leiht mir sein wunderschönes Omnium für dieses Event! Demnächst mehr…

Dazu kommt noch die eine oder andere RTF, z.B. die in Syke, bei der es überaus leckeren Butterkuchen an den Verpflegungsstationen gibt. Da isst man mehr, als man abradelt (wenn man nicht aufpasst…)! Vermutlich kommt auch ganz spontan noch was dazu, kurzentschlossen halt. Wir werden sehen…

BBC – die Erste!


„Endlich geht es wieder los!“ Zum Saisonstart der freitäglichen BBC-Runde erfreute uns ganz standesgemäß herrlicher Sonnenschein. So fand sich eine größere Anzahl unterradelter Menschen am Treffpunkt beim Platzhirsch ein. Einige Mutige traten sogar in kurz/kurz in die Pedalen. 

Schnelle Runden, bei denen man heizen kann, gibt es in Bremen genug. Hier ist der Ansatz ein Anderer: Die BBC-Runde ist als eher gemütliches Einradeln ins Wochenende gedacht. Wenn z.B. eine RTF oder ein Rennen ansteht und man etwas die Beine auflockern möchte, ohne gleich die ganze Power ins Pedal zu geben. Oder als Treff, für all diejenigen, die „einfach nur Radfahren“ möchten, ohne jedesmal durchpowern zu müssen. Der Schnitt ist eher Nebensache und anfängertauglich. Geplant sind um die zwei Stunden Fahrzeit und 50 – 60 km. Naturgemäß wird es mit der fortschreitenden Saison etwas weiter und evtl. schneller. Die Runde ist offen für alle. Wer danach noch nicht ausgepowert genug ist, kann ja noch eine Intervallrunde hintendran hängen…😉

Wir BBCs sind kein Verein, sondern eine Truppe Leute, die gerne Radfahren – und dabei unterschiedlich ambitioniert sind. Manche von uns fahren Rennen mit, andere „nur“ einige Touren. Aber gerade das macht die Truppe aus, die Toleranz untereinander, denn uns alle verbindet die Liebe zum Rennradfahren. 🚴🚴🚴🏼

Die Runde jedenfalls war sehr entspannt, hatte viele Mitfahrer und es gab nix zu meckern. Nächsten Freitag wieder! Wer mag ist herzlich willkommen, immer Freitags um 16 Uhr beim Platzhirsch!


(Fotos: Jörg Sudmann und Andreas Schulz)

Plädoyer für den Sport!

  
Laufen oder Radfahren aus Freude an der Bewegung ist toll! Man sollte sich schon für eine Sportart entscheiden, die einem Spaß macht. Manches ist schön alleine, um richtig abzuschalten und den Kopf freizukriegen. Aber manchmal ist es auch super mit einem tollen Team unterwegs zu sein. 

Nicht immer ist alles einfach und im Komfortbereich. Das kann man machen, klar. Aber für mich bedeutet Sport auch an meine Grenzen zu gehen. Abzustecken, wo sie sind und Stück für Stück darüber zu gehen. Hermann Hesse hat gesagt: „Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.“ Da hat er recht und zwar nicht nur auf Sport bezogen. Man sollte sich allerdings Ziele setzen, die für einen selbst erreichbar sind. Mitteilen muss man sie ja nicht jedem… Ich bin z. B. mir gegenüber immer ein viel stärkerer Kritiker, als es jemand anders sein könnte.

Wenn man dann den Grenzbereich überschritten und über sich hinausgewachsen ist, ist das ein unglaubliches Gefühl! Dieses Zusammenspiel von körperlicher Erschöpfung und gleichzeitiger Euphorie muss man selbst erlebt haben!

Langsam geht es los mit den ersten Terminen, bzw. Anmeldungen für die Startplätze. Ich bin bei dem 24h Radmarathon in Nortorf (08./09.07.17) mit dabei und freue mich schon riesig. Ein Haufen radsportverrückter Leute, Zeltlagerfeeling im Fahrerlager und Spitzenorganisation durch die RSG Mittelpunkt. Ich freue mich drauf! Und auf die anderen verrückten BBCler, die dabei sind natürlich auch! 🙂 In diesem Blog werde ich natürlich darüber berichten… 

Festive500… without me

  
Oh menno… andauernd lese ich von Leuten, die das (für Dezember) warme Wetter zum Kilometersammeln für die Festive500 nutzen. Und ich habe mich für den 10km Silvesterlauf in Fischerhude angemeldet. Eigentlich nur, um mir ein Ziel zu setzen und auch wirklich etwas Laufen zu trainieren… Jetzt hab ich den Salat: Morgen, vermutlich gutes Wetter, ist ausruhen angesagt, damit ich Silvester (ade – letzte Runden des Jahres) fit bin. 

Aber dafür war es heute schön: viel Sonne und kaum kalte Finger! Und ich bin dem Sog des Radsportzentrums Wilstedt entgangen 🙂 Eine Tour übers platte Land: Adolphsdorf, Neu-Bergedorf, Neu St. Jürgen, Hüttenbusch, Hüttendorf, Heudorf, Breddorf, Hepstedt und Tarmstedt. Einzig ärgerlich, dass der Akku des Smartphones nicht mehr ausreichend gefüllt war und Runtastic seinen Dienst verweigerte. 

Wenn es mit dem Laufen gut klappt, dann wäre die AOK Winterlaufserie noch eine sportliche Alternative. Wenn nicht, dann eben vermehrtes Spinning und irgendwann werden die Tage auch wieder länger (muss ja). 

Abgesang auf die Saison


Liebe Leute, es ist Herbst geworden… kalt, nass und früh dunkel. Es kostet Überwindung nach draußen zu gehen. Meine Räder stehen traurig im Schlafzimmer und sehnen sich nach Auslauf. Ich selbst bin innerlich unruhig; mein seelischer und körperlicher Ausgleich fehlt mir.

7.300 Rennrad km habe ich in diesem Jahr in den Beinen. Mein Ziel waren und sind die 8.000. Der Crosser hat neue Schuhe bekommen, bisher war ich einmal auf dem Weyerberg zum Ancrossen. Ob das wirklich was für mich ist, wird sich noch zeigen. Aber ich möchte meine mühsam aufgebaute Kondition *lach* nicht wieder verlieren. Den Dazugewinn des ein oder anderen Kilogrammes sehe ich ebenfalls nicht als erstrebenswert an. Sport machen ist leichter als Essensverzicht! Ich werde wohl parallel dazu wieder meine Laufschuhe schnüren müssen.

Viele schöne Ausfahrten liegen hinter mir. Fahrten in größeren und kleineren Gruppen, altbekannte Touren (Wilstedt…) und neue Wege. Die ersten RTF-Erfahrungen. 24 Stunden Radmarathon in Nortorf. Die 100km Cyclassics mitsamt Köhlbrandbrücke. Die asthmatischen Anfälle dabei, die ich mittlerweile so einigermaßen in den Griff bekommen habe.

Ich suche immer noch nach einem anderen Rahmen für den Renner (falls jemand einen 54er übrig hat, oder jemanden kennt…). Geplant für 2017 sind noch keine festen Termine. Nortorf würde ich gern noch einmal fahren, weiß aber nicht, ob ich das terminlich hinbekomme. Rad am Ring ist ebenfalls eine Herausforderung, die ich nur nach ausgiebigem Training am Berg annehmen würde. Für die Vätternrunde muss ich Glück bei der Startplatzverlosung haben. Eine Mallorcawoche oder die Transalp werden wohl weiterhin Zukunftsträume bleiben… Aber was wäre ein Leben ohne Träume?!

Die 24h von Nortorf – läuft bei mir!

 

Ich fahr ’ne Runde, und dann noch eine, und dann noch eine… und immer so weiter (frei nach Sven Regener)!

Die 24 Stunden von Nortorf – hört sich ja schon mal geil an. Bei der groben Planung der Events an denen Mitglieder des BBC Teams teilnehmen wollten, fand ich das spannend. Rad am Ring war mir ’ne Nummer zu heftig und Nortorf klang richtig gut zum Üben. Der Termin war ja auch noch lange hin.

Doch die Zeit vergeht schnell, das Datum kam nah und näher. So richtig fit fühlte ich mich noch nicht. Dann hatte mein Quantec auch noch einen Schaden und so musste ich C14 (vielleicht sollte ich meinen Räder auch Namen geben?! – Vorschläge bitte…) mitnehmen. So viel gefahren war ich damit bisher nicht, weil ich mich noch nicht so richtig darauf wohlfühlte. Aber gut, irgendwomit muss ich ja fahren. Dann muss sich der Körper halt an die Gegebenheiten anpassen! Sport findet ja nicht immer nur im Wohlfühlbereich statt, man sollte schon bereit sein, an seine Grenzen und darüber zu gehen.

Der Tag war da, Radklamotten, Rad und diverses Kleinmaterial eingepackt. Auf der Autobahn landeten wir gleich im dicksten Reiseverkehr. Na toll! Ziemlich abgespannt kamen wir endlich an. Nur gut, das die anderen zwei Wagen des Teams schon da waren und sich um einen Raum in der Schule Nortorf gekümmert hatten. Ein Fahrerlager mit Luftmatratzen (von Kingsize Größe bis Minimalistenausgabe), Schlafsäcken, Wäschetrocknern, Materialkästen und Fahrrädern entstand.

Um 10 Uhr morgens war Start; dann konnte man 24 Stunden lang fahren, so oft man konnte bzw. wollte. Runde 1 ging schon gut los! Nach ca. 5 km hatte Katja einen Plattfuß. Kurz danach eine festgeklemmte Kette und zum Schluss noch eine kaputte Speiche bei Tim. Das kostete Zeit & Nerven. Mittlerweile war von den anderen Fahrern nichts mehr zu sehen. Zum Glück ging es nicht so weiter. Da die anvisierten Ziele, Fahrstrategien, Müdigkeit etc. doch recht unterschiedlich waren, fanden sich immer wieder neue Gruppenkonstellationen. Ich habe mich hauptsächlich um Ausdauer bemüht, eine Runde fahren, kurze Pause, zweite Runde fahren, längere Pause war für mich eine gute Aufteilung. Um die Runden zu schaffen, war ich auch bereit nachts zu fahren.

(Foto: RSG Mittelpunkt)

Man glaubt es kaum, aber auch in Schleswig-Holstein gibt es Anstiege. Der eine hatte es auch ziemlich in sich, wenn man kein trainierter Bergfahrer ist. Aber je öfter man ihn fährt, desto besser wird man. Was habe ich diesen Hügel beschimpft! Langsam hoch ging gar nicht. Aber ich habe es doch jedes Mal irgendwie geschafft. Dafür war die anschließende Abfahrt top und die Kurven (wenn kein Gegenverkehr kam) schön zu nehmen! Das entschädigte auch jedes Mal dafür. Als „Bergziege“ würde ich mich trotzdem nicht bezeichnen.

Runde 5 startete ich solo, der Nieselregen ging dann leider in beständigen Landregen über, der mich völlig durchnässte. Jetzt reichte erst einmal. In unserem Hauptquartier hingen überall nasse Klamotten. Didis Schuhtrockner (was es nicht alles gibt…!) lief auf Hochtouren.

Nachts im Dunkeln zu fahren ist ebenfalls ein Erlebnis. Ich hatte das bisher nur einmal gemacht, um meine B+M Ixon IQ 80 zu testen. Aus dem Non-Food Angebot eines Kaffeerösters habe ich eine Stirnlampe (gekauft zum Laufen). Ich wollte ungern die Bänder kaputtschneiden, aber Rolf fand eine Möglichkeit, wie ich sie mit Kabelbindern an meinen Helm befestigen konnte. Einige der Fahrer hatten ihre Räder lichtmäßig ziemlich aufgepimpt, aber an unseren Mischél kam keiner ran!

Wenn man die Runden sooft fährt, kennt man sie irgendwann auswendig. Den toten Iltis am Straßenrand in Gnutz, das Hinweisschild Heuhotel vor dem Anstieg in Heinkenbostel, das Ortsausgangsschild von Bargstedt mit dem Hinweis „Nortorf 8km“. Die Gefahrenstelle in Heinkenbostel, wenn man wegen des Kopfsteinpflasters auf den Radweg wechselt (Bordsteinkante!), hatten wir schon beim Abfahren der Strecke vor dem Start in Augenschein genommen. Ich hatte Glück, nachts mit komplett wegen Nebels beschlagener Brille habe ich die Stelle im Blindflug getroffen. Und die schlechte Strecke auf dem letzten Teilstück ab Bargstedt habe ich bewusst auch erst auf unserer letzten Runde wahrgenommen. Hier bin ich in der Dunkelheit so einigen Längsrillen und Schlaglöchern entronnen. Ich muss dazu sagen, dass ich die ersten Runden im Tageslicht dort lieber auf dem Radweg gefahren bin. So etwas ist zwar selten, aber dessen Zustand ist besser als jener der Straße! Nach einigen Berichten über Platte auf dem Radweg und dem immer heftigeren Schneckenalarm bin ich dann auch auf die Straße gewechselt.

Nachts fahren ist ungewohnt, aber okay. Nachts fahren mit Regen ist doof. Nachts fahren mit Nebel ist absolut ätzend! Es ist eklig nasskalt, aber noch schlimmer finde ich, dass man als Brillenträger absolut nichts sieht! Ich bin ja leider auf eine Brille angewiesen und trage nicht nur eine Radfahrerbrille wegen der Viecher und weil es chic aussieht. Der Vorteil des Nachtfahren ist, dass man weniger von bekloppten Autofahrern belästigt wird. Da war alles dunkel und die Bürgersteige hochgeklappt. Halt stop, mitten in der Nacht waren einige Pokemonjäger mit ihren Handys unterwegs. Aber die waren auf dem Fußweg.

Als einige von uns gegen 6.40 Uhr zum vorletzten Mal starten wollten, fragte ich, ob es noch nebelig wäre – Antwort ja. Dann sagte jemand, es wäre zur Zeit noch kein Kaffee da, da war für mich klar, diese Runde fahre ich nicht mit. Kalt und nass ist das eine, aber ohne Kaffee geht gar nicht. Ansonsten habe ich einen leichten Schlaf und wenn jemand in oder aus dem Raum ging, war ich wach. Dann gab es nur einen Gedanken: Ich bin wach, also fahre ich ’ne Runde.

Ansonsten war die Verpflegung des Events wirklich grandios! Ich hatte schon im Vorfeld viel darüber gehört. Nur zum Essen wollte ich eigentlich nicht dorthin. Aber es gab wirklich ALLES! Belegte Brötchen, Pasta, in der Nacht Suppe, Müsli, Kuchen, Pudding, Obst, Frikadellen, Heringe, Schokoriegel, Kaffee, Cola, Isogetränke und und und…! Nicht nur das Essen, auch die ganze Veranstaltung war spitzenmäßig organisiert. Es gibt eine Notfallnummer, ein Werkstattwagen fährt die ganze Zeit auf der Strecke und eine Fahrradwerkstatt gab es auch. Die Mitglieder und Helfer vom RSG Mittelpunkt haben hier viele hundert Arbeitsstunden geleistet, sonst wäre so etwas gar nicht möglich, bzw. das Startgeld müsste erheblich höher sein. Noch einmal DANKE von dieser Stelle aus!

Ja und die allerletzte Runde, die wir um 8 Uhr in Angriff nahmen, fand dann doch wirklich im Sonnenschein statt! Alle waren kaputt, aber glücklich! Ich habe mein Ziel, 11 Runden (=308km) zu fahren erreicht. Die Rückfahrt war unspektakulär. Das Umschalten vom Radfahrmodus zurück in den Alltag hat zumindest bei mir etwas gedauert.