Festive500… without me

  
Oh menno… andauernd lese ich von Leuten, die das (für Dezember) warme Wetter zum Kilometersammeln für die Festive500 nutzen. Und ich habe mich für den 10km Silvesterlauf in Fischerhude angemeldet. Eigentlich nur, um mir ein Ziel zu setzen und auch wirklich etwas Laufen zu trainieren… Jetzt hab ich den Salat: Morgen, vermutlich gutes Wetter, ist ausruhen angesagt, damit ich Silvester (ade – letzte Runden des Jahres) fit bin. 

Aber dafür war es heute schön: viel Sonne und kaum kalte Finger! Und ich bin dem Sog des Radsportzentrums Wilstedt entgangen 🙂 Eine Tour übers platte Land: Adolphsdorf, Neu-Bergedorf, Neu St. Jürgen, Hüttenbusch, Hüttendorf, Heudorf, Breddorf, Hepstedt und Tarmstedt. Einzig ärgerlich, dass der Akku des Smartphones nicht mehr ausreichend gefüllt war und Runtastic seinen Dienst verweigerte. 

Wenn es mit dem Laufen gut klappt, dann wäre die AOK Winterlaufserie noch eine sportliche Alternative. Wenn nicht, dann eben vermehrtes Spinning und irgendwann werden die Tage auch wieder länger (muss ja). 

Weihnachtsgruß & Dank

  

  
Liebe Blogleser_innen,

da habt Ihr mir ein wunderbares Weihnachtsgeschenk gemacht! Dank Eures fleißigen Klickens ist die Radheldin bei der Wahl des Fahrradblogs 2016 auf Platz 3 in der Kategorie „Fahrradpolitik“ gelandet. In der Gesamtwertung hat es für einen respektablen Platz 21 gereicht. 

Ich war zunächst sprachlos und dann stellte sich so ein Dauergrinsen ein, welches ringsum den Kopf gegangen wäre, wenn… na meine Ohren dem nicht im Wege gestanden hätten 😉

Also hiermit: DANKE, DANKE, DANKE! Und allen ein schönes, erholsames, lustiges, harmonisches, stressfreies, besinnliches etc. etc. Weihnachtsfest!!! 🎄🎅🎁

Nutzt die freien Tage zum Radfahren oder Entdecken vieler anderer toller Blogs…

Besinnliches zur Weihnachtszeit…

   

Ich arbeite zwar nicht direkt an der Geschenkefront, aber doch auf Sichtweite der Massen. Geschäftliche Besorgungen arten zum Hindernislauf aus. Ab 11 Uhr ist in der Innenstadt alles voll, kein Durchkommen mehr, lange Schlangen überall und Horden von Menschen umlagern die Glühweinstände.

Ich sehe den Konsum zu Weihnachten eh kritisch. Viele lassen sich von der Panik noch schnell IRGENDETWAS zu besorgen, anstecken. Das kann doch eigentlich nicht der Sinn des Schenkens sein, oder? Ich möchte doch der beschenkten Person eine Freude machen, mit einer Sache, die vielleicht schon lange gewünscht wird und nicht wahllos etwas kaufen. Viel schöner ist es doch, Personen mit ZEIT zu beschenken. Ein gutes Gespräch ohne Hetze und Blick auf die Uhr oder etwas gemeinsam unternehmen – mit Geld nicht zu bezahlen und deshalb so kostbar. Lesenswertes über das Projekt „Zeit statt Zeug“ findet Ihr hier.

Nach einem Bad in der Menschenmenge der Innenstadt musste ich noch weiter zum nächsten Konsumtempel. Bin mit der Straßenbahn gefahren. Da sage noch einer, der ÖPNV ist nicht ausgelastet… Vor dem Einkaufszentrum stand ein interessantes Gefährt: ein Velotaxi. Das ist eine moderne Fahrradrikscha, in der hinten zwei Personen Platz haben. Nachdem ich meinen Einkauf abgeholt hatte, war ich froh der Einkaufshölle entronnen zu sein. Am Velotaxi-Stand hielt ich an. Der Service des Einkaufszentrums ist, Kunden mitsamt ihren Taschen durch das Taxi zu ihrem Auto auf dem Parkplatz bringen zu lassen. Ich sagte, dass ich mit der Bahn gekommen sei und fragte, ob der Shuttleservice mich auch zur Haltestelle bringen könnte. Ging leider nicht, aber dafür erhielt ich eine kleine Tour auf dem Gelände. Das hat Spaß gemacht und genügend Platz für Einkaufstaschen ist auch vorhanden. Der Fahrer sagte, dass viele Leute mitfahren, nicht wegen ihren Einkäufen, sondern auch um es einmal auszuprobieren, so wie ich. Schade nur, dass Menschen, die nachhaltig zu so einem Center gelangen, benachteiligt werden. Dieser Service wäre super auch für die Innenstadt. Da könnte das Citymarketing mal drüber nachdenken…

Auf jeden Fall war die Minitour mit dem Velotaxi meine heutige Ruheoase in Mitten von hektischen Einkaufswütigen. (Foto: Velotaxi Bremen)

Liebe Radler, gebt fein Acht…

  
Die Journalistin und Bloggerin Andrea Reidl schreibt in der ZEIT: „Radwege sind häufig zu schmal, in schlechtem Zustand oder enden unvermittelt. Infolgedessen entwickeln Radfahrer aller Altersklassen eine gewisse Kreativität, um ans Ziel zu kommen.“

Den ganzen Artikel lest Ihr hier. Die hiesigen Radwege sind nicht nur im Dunklen gefährlich… Da gibt es Buckelpisten mit von Baumwurzeln hochgedrückte Pflastersteinen und totaler Schieflage am Seitenrand (könnte das eventuell etwas mit auf dem Radweg fahrenden PKWs der Zeitungsausträger zu tun haben?). Von irgendwelchen Kuhlen, breiten Rissen etc. ganz zu schweigen. Da wird dann ein Schild „Radwegschäden“ aufgestellt und gut ist. Vielleicht braucht man hier ein MTB, um mit Freude am Straßenverkehr teilnehmen zu können?!

Besonders schön ist auch, wenn völlig unvermittelt der Radweg aufhört und da plötzlich eine Bordsteinkante auftaucht oder die beiden 90 Grad Kurven kurz vor Wilstedt… Ich habe schon oft gedacht, die Leute, die solche Wege planen und / oder bauen sitzen NIE im Sattel. 

In Worpswede fahre ich nur noch auf der Straße. Der Geh- und Radweg ist megaschmal, da können ja teilweise nicht einmal zwei Fußgänger nebeneinander laufen. Und es gab schon mehrere Situationen, in den ich beinahe angefahren worden wäre! Auf der Straße ärgern sich die Autofahrer zwar (obwohl eigentlich Tempo 30 Zone), aber immerhin SEHEN sie mich. Daran, dass so gut wie niemand beim Überholen einen Abstand von 1,50m einhält, habe ich mich schon gewöhnt.

Beleuchtung gibt es in den Außendörfern nur an den Bushaltestellen (aber immerhin…). Zum Glück habe ich mir eine leuchtstarke Akkulampe gekauft. Die wird auch von Autofahrern gesehen, so dass sie ihr Fernlicht abblenden. Im Dunkeln rechnet hier niemand mit Radfahrenden, außer wenn irgendwo Schützenfest ist…

Zum Thema Mit- bzw. Gegeneinander auf der Straße wird der Journalistin Charlotte Parnacks ein Preis verliehen. In dem wirklich lesenswerten Artikel heisst es u.a.: „Wer regelmäßig Auto fährt, muss alt sein und vom Dorf. Der Kampf Auto- gegen Fahrradfahrer ist zu einem Kampf der Lebensmodelle geworden, zu einem Kampf der Generationen.

Es gab Zeiten, während des Wirtschaftswunders, da galt das Fahrrad als Fortbewegungsmittel des armen Wichts, der sich kein Auto leisten konnte. Dann gab es Zeiten, da galt das Fahrrad als Fortbewegungsmittel des Ökos, der morgens mit Helmfrisur und mindestens einer vergessenen Fahrradklammer am Hosenbein ins Büro kam. Damals fuhr eine ganze Generation Golf und träumte davon, zwei Kinder zu haben, einen Labrador, ein Haus in der Vorstadt mit Vorgarten und Carport. In der Postmoderne steht ein Auto nicht mehr für Prestige, sondern für Provinzialität und Abhängigkeit, während das Fahrrad ein Symbol ist für Jugendlichkeit und Flexibilität.“

Der komplette Artikel ist hier zu lesen. Bei der Critical Mass-Bewegung werde ich demnächst mal mitfahren, allerdings in Bremen. Als einzelne Radfahrerin in Grasberg macht es nicht wirklich Sinn 😉

(Grafik: http://www.sharetheroad.org)

Tarmstedt macht mobil – Mitmachen, damit alle gut ankommen!

  
Die Tarmstedter Umfrage zur Mobilität läuft noch bis zum 31.12.2016. Zu Halbzeit wird jetzt ein attraktives Dankeschön für die Teilnahme ausgelobt: Zwei Niedersachsentickets, mit denen bis zu 5 Personen nachhaltig in ganz Niedersachsen unterwegs sein können! Also, höchste Zeit für alle, die bisher noch nicht dabei waren, die Website zu besuchen. Hier kann man sich mit seinem individuellen Passwort, das auf dem Flyer aufgedruckt ist, einloggen.

Falls der Flyer aus unerfindlichen Gründen verschwunden sein sollte (hoffentlich nicht in der Altpapierkiste), kann man unter kontakt@spurwechsel.mobi ein neues Passwort anfordern. Oder ganz altmodisch und analog eine Papierversion ausfüllen. Sie ist an den folgenden Stellen erhältlich:

  • Tarmstedt: Rathaus, Schul- und Samtgemeindebücherei
  • Wilstedt: Gemeindebüro
  • Kirchtimke: Willenbrocks Gasthaus, Schlachterei Lünzmann
  • Breddorf: „nah und gut“ Poppe, Tankstelle Pinnow
  • Hepstedt: Hofladen Jagels

Die Rückgabe erfolgt am besten direkt ans Rathaus.Die Umfrage selbst ist anonym; wer gewinnen möchte, schicke eine Mail an das E-Carsharing-Forum mit folgendem Satz in der Betreffzeile: „Tarmstedt macht mobil – Ich habe teilgenommen“ an: a.w.tarms@gmx.de

Das E-Carsharing-Forum weist darauf hin, dass auch Name, Anschrift und Telefonnummer angegeben werden möchten. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Alle Einwohner sind gebeten, sich die Zeit nehmen, um etwas zur Verbesserung der Mobilität im ländlichen Raum beizutragen. Durch stille Hinnahme oder Beklagen der Unzulänglichkeiten ohne bestimmten Adressaten ändert sich nämlich nichts. Um ein deutliches Meinungsbild zu bekommen, ist es wichtig, dass möglichst alle viele Einwohner der Samtgemeinde an der Umfrage teilnehmen. Die Mobilitätssituation in den Außendörfern ist eine andere, als im „Oberzentrum“ Tarmstedt.

Den Artikel aus der „Wümme Times“ kann man hier nachlesen.

Meine Motivation: In der Samtgemeinde Tarmstedt leben Menschen, die sich für eine Mobilitätswende stark machen. Direkt vor meiner Haustür. Es gibt bundesweit Initiativen, besonders über diejenigen in Großstädten wird viel berichtet. Ich schreibe über das Geschehen hier in der Region, weil ich es einfach unterstützungswürdig finde.

Warum Mobilitätswende nur in Städten?

  

  
Momentaufnahme – Samstag nachmittag, einkaufen. Die Liste nicht allzu lang, das Wetter fein und ich trotz Laufeinheit nicht völlig ausgepowert. Also rauf aufs Rad. Damit es mehr Spaß macht, natürlich auf den Crosser. Mir fehlten auch noch ein paar klitzekleine km für die Challenge meiner neusten Radapp. Das so ein an sich kindisches Belohnungssystem funktioniert, sieht man ja an den ganzen Treuepunkten und -karten des Handels. Der Mensch ist halt doch noch „Jäger & Sammler“.

Mein Augenmaß ist schon ziemlich gut und im vorteilhaft Einpacken bin ich große Klasse. Heute war es superknapp, der Rucksack zum Bersten gefüllt und kurz vor der Platzgrenze. Für die Mandarinen fand sich zum Glück noch Platz in einer Tasche des Rucksackdeckels 😉 Was mir am meisten am Radfahren gefällt, ist ja das Freiwerden des Kopfes. Gedanken, die sich sonst immer selbst in den Schwanz beissen und im Kreise drehen, bekommen dann plötzlich Flügel. Neue Ideen sind mit einem „Pling“ plötzlich da. Zum wiederholten Male dachte ich daran, wie bequem der Einkauf mit dem Lastenrad doch war. Keine Platzprobleme, kein Gewicht auf dem Buckel… 

Es sollte eigentlich belohnt werden, wenn man seinen Dieselstinker ab- und sich stattdessen ein CO2neutrales Fahrzeug anschafft. Auch wenn es sich dabei um ein Fahrrad handelt. Wenn die staatliche Prämie, welche sich ja als Ladenhüter entpuppt, dafür umgewidmet werden könnte, würde es sicherlich vielen Leuten, denen es wie mir geht, den nötigen restlichen Schubs geben, diesen Schritt zu wagen. 

Die Mobilitätswende kann nicht nur den Wechsel von einem mit fossilen Treibstoffen angetriebenem Auto zu einem Elektroauto bedeuten. Die Anzahl der Autos muss deutlich verringert werden, damit Städte wieder für Menschen da sind und nicht nur gigantische Parkplätze. Mobilität ist mehr als nur Auto. Dazu gibt es hier einen lesenswerten Artikel von Greenpeace. Und die dazugehörige Studie von InnoZ. Was mich daran stört, ist die Tatsache, dass der Wandel immer nur in Städten praktiziert werden soll. Auf dem Lande haben wir nicht das Platzproblem, okay. Aber Abgase machen auch die Menschen, die in den Dörfern leben krank. Die Bevölkerung auf dem Lande darf nicht von der Infrastruktur abgehängt werden. Intermodale Mobilität, einfach und bequem, muss es hier auch geben! Nur so kann ein Wandel in den Köpfen entstehen und sich die Anzahl der Autos reduzieren. 

(Grafik: Spoke Magazin)