Fahrradstadt… Entwicklungspotenzial auch auf dem Land!

 In Bremen fand kürzlich ein Mobilitätskongress statt,
http://www.senatspressestelle.bremen.de/sixcms/detail.php?id=168250.
bei dem sich die Stadt Bremen als Fahrradstadt gut darstellen konnte. In Stuttgart passiert auch gerade ganz viel, siehe
http://www.r-n-m.net
Hamburg, Berlin, alles Städte, in denen viel Interessantes auf dem Weg zu mehr Radkultur getan wird. Und hier auf dem Land? In den Kleinstädten und dörflichen Kommunen? Hier könnte mit vergleichsweise geringen Fördermitteln viel erreicht werden! Viele Menschen ziehen aus der Stadt hierher, gerade weil sie Interesse an einer ländlichen, grünen Umgebung und/oder Kinder haben. Etwas Umweltbewusstsein und Sinn für eine enkeltaugliche Zukunft sollte da doch vorhanden sein! Städte werden zu Fahrradstädten; auf dem Lande entstehen Fahrradgemeinden!

Zudem wird durch einen attraktiven Radverkehr gleichzeitig auch der Tourismus gefördert. Es gibt viele Menschen, die mittlerweile Fahrradurlaub machen und unsere schönen Landschaften erfahren. Der sogenannte „leise Tourismus“ boomt und sorgt gleichzeitig für Geld in den Gemeindekassen.

Gerade weil der ÖPNV in den kleineren Kommunen nicht flächendeckend verfügbar ist, stellt das Fahrrad eine gute Alternative dar. Kleine Städte bedeuten oft auch kurze Wege, so dass die Gemeindevertreter mit gutem Beispiel vorangehen könnten, d.h. mit einem Dienstrad. Strecken bis 5 km sind optimal für Fahrräder. Für etwas weitere Entfernungen sind Pedelecs ideal (wenn es sich nicht gerade um einen sportlich ambitionierten Fahrer handelt).

Vieles wird oft aufgrund mangelnder Kommunikation nicht gut genutzt. Moderne Fahrradstationen an (Bus-) Bahnhöfen etwa. In Lilienthal steht oft nur ein Rad im geschlossenen Bereich. Die Grasberger Station ist da besser ausgelastet, was eventuell an günstigeren Einstellbedingungen (Mietpreis und -dauer) liegt. Wenn man allerdings trotz Recherchen auf der Gemeindehomepage nichts über den Preis der Nutzung erfahren kann, ist es kein Wunder, wenn diese verweisen (Beispiel Ottersberg-Bahnhof). Über die sozialen Netzwerke (fast jedes Dorf hat „seine“ Newsgruppe) oder mittels Artikel in Magazinen lassen sich die meisten Einwohner erreichen.

In Hamburg gibt es ein flächendeckendes Leihradsystem. Die Investition ist einer großen Stadt natürlich enorm. In einer kleinen Stadt jedoch lässt sich so etwas viel leichter realisieren. Der finanzielle Aufwand ist bei weitem nicht so hoch. Und ich glaube, der Effekt, den es im Umland mit sich zieht, wäre enorm! Man könnte auch Firmen, die ja meist in Gewerbegebieten etwas außerhalb ansässig sind, in solch ein System einbinden. Oft fehlt es an Anbindungen zu Bahnhöfen und zum Busverkehr. Das Fachwort dazu heisst „Intermodale Mobilität“ und bedeutet, dass für die Zurücklegung einer Strecke verschiedene Verkehrsmittel genutzt werden. Beispielsweise vom Wohnort zu Fuss zum Busbahnhof, dann mit dem Bus und die restliche Strecke zum Arbeitsort mittels Rad. Die steuerlichen Vergünstigungen, die für Firmenwagennutzung gelten, gibt es auch für Fahrräder! Für die Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter wird gleichzeitig auch gesorgt.

Für den Weg in eine lebenswerte Zukunft brauchen wir Vordenker und Träumer, aber auch Pragmatiker, die Dinge auf ihre Realisierbarkeit überprüfen und Menschen, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten einfach schon mal anfangen!

Foto: Dominik Mesch

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