Einfach mal selbst aufs Rad steigen

Jeder gefahrene Kilometer zählt beim Stadtradeln

Grasberg. Der dreiwöchige Wettbewerb namens Stadtradeln startet am 21. Juni und endet am 11. Juli 2021. Zum Mitmachen aufgerufen werden alle Menschen, die im Landkreis Osterholz wohnen, arbeiten, zur Schule gehen oder einem Verein angehören. Alle sieben Gemeinden im Landkreis machen mit. Die Registrierung auf der Internetseite www.stadtradeln.de/landkreis-osterholz ist bereits möglich. Auf der Seite sind die einzelnen Gemeinden hinterlegt. Alle, die sich für eine Gemeinde eintragen, radeln automatisch auch für den Landkreis Osterholz. Die gefahrenen Kilometer lassen sich online eintragen oder beim Fahren per App aufzeichnen.

Im vergangenen Jahr hatte sich der Landkreis Osterholz recht spontan für die Teilnahme am Stadtradeln entschieden. Aus diesem Grund wurde die Aktion relativ wenig beworben. Trotz des eher ungünstigen Termins im Spätsommer beteiligten sich 510 Personen, die 101.697 Kilometer sammelten. Es sei eine Super-Aktion während der Pandemie gewesen, so der Landrat. Das Ergebnis wolle man gerne steigern. „Auch in diesem Jahr wollen wir wieder gemeinsam kräftig in die Pedale treten“, erklärt Lütjen. Zum Pressegespräch radelte Landrat Lütjen von Hambergen nach Grasberg, die einfache Entfernung beträgt immerhin 23,5 Kilometer. Auch Bürgermeister Kristian Tangermann aus Lilienthal nutzte zur Anreise das Fahrrad.

Marion Schorfmann, die Bürgermeisterin von Grasberg, überlegt in ihrer Begrüßung, wen man alles motivieren und aufs Fahrrad kriegen könne. Zu Pfingsten seien ihr trotz des schlechten Wetters die vielen Fahrradfahrer aufgefallen. In den letzten zwei Jahren hätten viele Menschen das Rad für sich entdeckt. Die Teilnahme am Stadtradeln lohne sich, sowohl für Menschen, die bereits das Fahrrad lieben oder erst wieder anfangen müssten, so Schorfmann. Man wolle „mit gutem Beispiel voran gehen“. An Schorfmanns Rad sei allerdings der Schlauch kaputt, es müsse erst zur Reparatur. Toll wären mehr und bessere Radwege. Man könne einfach mal andere Verbindungen ausprobieren. „Weg von den Wegen, die man immer so hat“, lautet ihr Plädoyer.

Landrat Lütjen ist „fest davon überzeugt, dass wir das Ergebnis vom letzten Jahr toppen können“. Mit seiner klimafreundlichen Anfahrt von Hambergen nach Grasberg habe er laut seiner App dreieinhalb Kilogramm CO² eingespart. Das findet auch Stefan Schwenke, der Bürgermeister von Worpswede, gut. Er kenne den Verbesserungsbedarf des Radwegenetzes seiner Gemeinde. Bestehende Wege hätten Sanierungsbedarf, zusätzliche Strecken könne man gut gebrauchen. Defizite siehe er im fehlenden Radwegekonzept und dem Lückenschluss zwischen Waakhauser Polder und dem ehemaligen Weyermoorer Bahnhof. Um sich als Radreiseregion bewerben, müsse unter anderem die Beschilderung verbessert werden.

Kristian Tangermann, der Lilienthaler Bürgermeister, meint Naherholung habe einen neuen Stellenwert bekommen. Die Umgebung würde anders erkundet. „Es fahren mehr Menschen mit dem Fahrrad zur Arbeit“, so beispielsweise auf dem Jan-Reiners-Weg. Das Ziel der Aktion sieht Tangermann darin, ein neues Bewusstsein zu schaffen. Aus Bequemlichkeit ins Auto zu steigen, müsse hinterfragt werden. Es gäbe eine Alternative. Er selbst nutze das Fahrrad mehr als früher, auch da er Corona-bedingt weniger repräsentative Termine habe. 1.400 Kilometer mit einer Einsparung von 357 Kilogramm CO² seien in einem Jahr zusammengekommen.

Anregung für Fahrradtouren kann die Radwanderkarte das Landkreises Osterholz geben. Diese erhalten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitsamt einer kleinen Überraschung zwischen dem 21. Juni und 11. Juli 2011 während der Öffnungszeiten in den Rathäusern und im Kreishaus I in Osterholz-Scharmbeck. In der Stadtradeln-App können über den Punkt „RADar“ Hinweise für eine bessere Radinfrastruktur gemeldet werden. Dadurch erhalten die Gemeinden wichtige Verbesserungstipps. Bislang haben sich 74 Personen für den Wettbewerb registriert. Alle diejenigen, die im letzten Jahr beim Stadtradeln mitgemacht haben, erhalten vom Landkreis eine E-Mail zur Erinnerung. Ebenso werden alle Unternehmen, Schulen und Vereine informiert und um eine Unterstützung gebeten. Unter allen Teilnehmenden werden Fahrradpreise ausgelobt.

Kommentar von Christiane Seeger:

Ich wünsche mir, dass ein Bürgermeister nicht nur seit zwanzig Jahren um die Missstände der Radinfrastruktur in seiner Gemeinde weiß, sondern auch etwas dagegen unternimmt. Bei manchen Politikern weckt eine Aktion wie das Stadtradeln die Begeisterung am Radfahren. Bei anderen sehe ich da persönlich schwarz. Wer noch nicht einmal zum Pressetermin sein eigenes Fahrrad parat hat, wird vermutlich auch den Rest der Kampagne ignorieren. Aber da lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.

Info: Stadtradeln ist eine Kampagne des Klima-Bündnis, einem Netzwerk europäischer Kommunen in Partnerschaft mit indigenen Völkern. Das Klima-Bündnis will lokale Antworten auf den globalen Klimawandel entwickeln. Stadtradeln wird als weltgrößte Fahrradkampagne bezeichnet, an der 1.600 Kommunen aus fünf Nationen teilnehmen. Die Aktion wurde 2008 zum ersten Mal durchgeführt.

Landrat Bernd Lütjen, Kristian Tangermann, Stefan Schwenke und Marion Schorfmann (v. l. n. r.) vor dem Grasberger Rathaus. Foto: Christiane Seeger

Trampen mit Sitzmöglichkeit


Lang erwartet und nun ist sie da: Die erste GRASBERGER Mitfahrerbank! Sie steht in dem Ortsteil Grasdorf mit dem Ziel Lilienthal Falkenberg bzw. die Linie 4. Die zweite Bank wird in Huxfeld folgen, gegenüber der Tankstelle Hanschen. Von dort aus geht es in Richtung Wilstedt. Auch weiterhin wird noch um Spenden gebeten. Hier ist das Spendenkonto zu finden. 

Die Wümme Zeitung hat auch berichtet, hier kann man alles nachlesen. 

Schietwedder-Blues

Der Wettergott hat es „gut“ gemeint und die Bank beim Aufbau ordentlich begossen… So ein Wetter lädt natürlich niemand zum ersten Test ein, obwohl aus Mitleid ja jeder vorbeikommende Wagen anhalten müsste. 

Lilienthal

Von Lilienthal aus fehlt noch die Möglichkeit für eine Rückfahrt. Hier hoffe ich, das der Gemeinderat Zustimmung dafür gibt oder vielleicht eine private Lösung gefunden wird. Der Kreisel ist stark frequentiert, genügend Autofahrer fahren in Richtung Grasberg Süd weiter. 

Standorte

Zu einer interaktiven Landkarte hat‘s bei mir nicht gereicht, hier jetzt ganz altmodisch aufgelistet die Standorte der einzelnen Bänke:

  • Tarmstedt: Wilstedter Straße vor dem Klocke-Haus 
  • Wilstedt: Hauptstraße vor dem Pflegeheim 
  •                   Hauptstraße vor dem ehemaligen Chinarestaurant 
  • Buchholz: Große Straße Bushaltestelle An der Trift 
  •                    Große Straße / Ecke Dipshorner Straße 
  • Quelkhorn: Ortsausgang an der Buchholzer Straße 
  • Bülstedt: Lange Straße bei der Bücherzelle 
  •                  Lange Straße / Ecke Dorfstraße 
  •                  Dorfstraße Nr. 34 (Ortsausgang in Richtung Westertimke) 
  • Westertimke: Bülstedter Straße Nr. 8 (kurz vorm Neubaugebiet Neues Feld) 
  • Grasberg: Grasdorfer Nebenweg / Ecke Grasdorfer Straße 
  •                    geplant Huxfelder Straße / Ecke Schmiedestraße

Meinen Selbstversuch mit den Bänken könnt Ihr hier nachlesen.

Ländlich mobil…

Nachhaltig auf dem Lande unterwegs zu sein ist schwierig, vor allem, wenn es nicht nur um eine Person geht, die von A nach B möchte (möglichst ohne Gepäck).

Ein großes Thema ist das Einkaufen, eine größere Menge Lebensmitteln (von Getränken ganz zu schweigen) auf dem Rad zu transportieren heißt: Rucksack und Gepäcktaschen. Rückenschmerzen sind vorprogrammiert (ich sag dazu nur Bibliotheksbesuch…). Die Geschwindigkeit und gute Steuermöglichkeit des Rades nimmt proportional zur Gewichtszuladung leider ab. So ein Lastenrad wäre toll. Ich bin noch nie damit gefahren und würde das gerne mal irgendwo testen. Die Anschaffungskosten sind leider hoch. Einen Standort, wo man so etwas leihen kann, gibt es in Grasberg und umzu leider nicht.

Daher finde ich den Vorschlag in die Förderung der Elektromobilität auch Räder einzubeziehen sehr gut! Hier sollte es vor allem darum gehen, die Räder zu fördern, die wirklich ein Auto ersetzen! Also E-Lastenräder und Pedelecs, die zum Pendeln eingesetzt werden. Mobilität von Senioren gehört für mich auch dazu, wenn sie sich nicht nur auf sonntägliche Ausflugstouren beschränkt.

Das andere große Thema ist der Transport von Kindern. Kleine Kinder fahren auch prima im Lastenrad mit. Es gibt spezielle Sitzsysteme, aber ich habe auch schon Leute mit umgebauten Autositzen gesehen. Bei den größeren Kids spielt leider das Mama-Taxi eine große Rolle. Dieses findet sich auch in der aktuellen Grasberger Studie über das „junge Leben im ländlichen Raum“ wieder. Die Angebotes des ÖPNV sind leider gering. Es gibt den Bürgerbus und wenn man Glück hat, Freunde und Freizeitangebote in Fahrradentfernung. Ich traue meinen Kindern eine Teilnahme am Straßenverkehr zu. Das stärkt das Selbstvertrauen, die Eigenständigkeit und das Verantwortungsbewusstsein.

Wenn Sie Pokemons jagen würden (was sie mangels Flatrate nicht tun), dann ließe ich sie das ebenfalls mit dem Fahrrad machen 😉

Mit dem Rad zur Arbeit

  

Bestes Wetter, es gibt (kaum) Ausreden, um nicht mit dem Rad zur Arbeit zu fahren! Das MdRzA-Programm hat in diesem Monat wieder begonnen. Habe mich natürlich gleich angemeldet. Es gibt sogar Betriebe, welche diejenigen ihrer Mitarbeiter, die an diesem Programm teilnehmen, mit einem Essen auf Firmenkosten belohnen. Ob das in Hinsicht auf den BMI nicht etwa kontraproduktiv ist, sei dahingestellt.

Auf jeden Fall tut die körperliche Bewegung den – in den meisten Fällen zur sitzenden Tätigkeit neigenden – Berufstätigen gut. Dieses war kürzlich auch Thema einer Masterarbeit. Radpendler sind ein Drittel weniger krank als andere!

Am Falkenberger Kreuz gibt es in geschlossene Abstellbox für Räder. Bei so einem Wetter wie in den letzten Tagen würde ich mit dem Crosser zur Haltestelle fahren. Aber auch wenn es „nur“ der Crosser ist, habe ich doch etwas Angst ihn dort – auch abgeschlossen – stehenzulassen. Ich habe mich heute erkundigt, ob auch eine kürzere Mietdauer als ein ganzes Jahr möglich ist. Ist es leider nicht! Zudem ist es in Lilienthal teurer als in Grasberg (49,-€ / 20,-€). Eine Kaution in unbekannter Höhe kommt noch hinzu. Sehr schade, dass die Gemeinde Lilienthal da so unflexibel ist!

Ich werde einfach mal prüfen, ob die Busverbindung via Grasberg Mitte mit meinen Arbeitszeiten kompatibel ist. Leider kann ich mit der BOB-Karte ja nicht VBN fahren… Ein Traum wäre eine flexible Mobilität – egal ob VBN oder BSAG – mit einer Karte alles fahren können! Und damit auch die Abstellstation zu nutzen oder ein Leihrad…

UPDATE: Ich bleibe bei der BSAG (fährt ofter) und miete einen Platz in der Abstellstation. Die vielen Kommis über Vandalismus an Rädern grade in Lilienthal geben mir zu denken.

Käfighaltung für Räder

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Damit man sein Rad nicht mit 1.000 Schlössern vor unbefugter Mitnahme schützen muss (Bild weiter unten im Archiv…), gibt es an den ZOBs in Grasberg und Lilienthal geschlossene Abstellanlagen. Die Grasberger Einzelboxen – obwohl ich es eher Einzelkäfige nennen würde – gibt es schon länger. Neu in der Gruppenanlage ist die integrierte eBike Ladestation. 
Ich fahre ja mit Muskelantrieb ohne akkumäßige Unterstützung. Aber Leute, die es morgens weit bis zu ihrem Arbeitsplatz haben oder die nicht mehr ganz so fit sind, nutzen immer mehr die Pedelacs. Von daher ist es sehr zu begrüßen, dass auch Grasberg die Zeichen der Zeit erkannt hat und etwas für die Verbesserung des Radverkehrs tut! 
Nur optisch passen die Anlagen nicht zum modernen, runderneuerten Grasberg. Sie erinnern doch sehr an die Käfighühnerhaltung…
Mir ist aufgefallen, das noch viele der Plätze leer sind. Ich hoffe, es liegt nur an der Ferienzeit. Die Preise, grade für Grasberg, sind doch recht moderat.
Grasberg: Einzelbox 30,-€ pro Jahr / 3,-€ monatlich; Gruppenbox ohne Nutzung der Ladestation 20,-€ pro Jahr / 2,-€ monatlich; mit Nutzung der Ladestation 40,-€ pro Jahr / 4,-€ monatlich

Lilienthal: Gruppenbox ohne Nutzung der Ladestation 49,-€ jährlich, mit Nutzung der Ladestation 69,-€ jährlich

Flyer mit Infos zum genauen Ablauf: http://www.grasberg.de/uploads/FlyerEBike.pdf
Vielleicht müsste etwas mehr Werbung dafür gemacht werden, u.a. Bei den Firmen, deren Mitarbeiter die Boxen nutzen?!
  Die Station in Lilienthal – mit 8 Abstellbügeln

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Die Station in Grasberg mit 5 Abstellbügeln

Mit dem Rad zur Arbeit

  
Über diesen Blog erreichte mich die Nachricht von Axel, dass er im Sommer auch lieber sein Auto stehen lassen möchte, um seinen Arbeitsplatz mit dem Rad zu erreichen. Das finde ich total klasse! Gerade bei besserem Wetter kann man so eine Fahrt richtig geniessen und den Stress von der Arbeit hinter sich lassen. Diesen Ansatz muss man unterstützen. Leider ist der Arbeitsweg von manchen relativ weit und evtl. ist auf der Strecke kein ÖPNV nutzbar. Nicht jeder kann und mag für weitere Strecken gleich in ein E-Bike bzw. Pedelec investieren. Vielleicht wird es ja in naher Zukunft Stellen geben, wo man solch ein Gefährt zum Testen ausleihen kann. Eine Sharing-Station wäre natürlich optimal, nicht nur für touristische Zwecke!

Aber nun zurück zu Axel. Ich habe mir Gedanken gemacht, wie Du am besten nach Bremen-Nord fahren könntest, bzw. wie ich fahren würde. In Bremen-Nord selbst kenne ich mich leider gar nicht aus, da müsstest selbst noch mal gucken.

Von Adolphsdorf würde ich über Mooringen / Westerwede / Worpheim / Waakhausen / Viehland und dann in den Kirchweg (St. Jürgen) – alternativ über Lüninghausen / Oberende Wührden / Mittelbauer / Vierhausen. Dann den Höftdeich an der Wümme entlang fahren. Eine sehr schöne Strecke und nicht so überfüllt wie die andere Seite (Blockland). Anschliessend vielleicht über Riesstr. / Beekstr. / Kepelbergstr. /Marßel / Stader Landstr. nach Lesum. Es müsste auch eine Alternativstrecke direkt an der Hamme / Lesum entlang geben, die auf Steindamm / Neuer Steindamm herauskommt. Die Fahrt liegt um die 30 km. Teste die Strecke auf jeden Fall einmal vorher an einem freien Tag.  

Studien haben schon oft bewiesen, dass Pendler ein höheres Risiko für Bluthochdruck und Übergewicht haben. Dagegen ist Radfahren ja wohl das beste Gegenmittel!

Wer eine alternative Streckenidee hat, darf sie hier gerne kommentieren!

Mobilität auf dem Lande – 9 Tage ohne Auto – ein Selbstversuch

Der Beginn: Autounfall, selbst verschuldet. Auto zwar fahrtüchtig, aber kaputt. Habe es zur Werkstatt in der Nachbarschaft gebracht. Mal sehen, wie es ohne Auto klappt. Habe in der letzten Zeit schon mehr und mehr versucht, auf das Auto zu verzichten, Wege zu optimieren und mehr mit dem Fahrrad zu erledigen. Nun also der Ernstfall.

Tag 1:
Morgens zum Job mit dem Rad nach Grasberg, ca. 7 km, mittags zurück, alles top! Nachmittags zur Versicherung, wegen dem Unfall. Nach Tarmstedt ca. 9 km, die Abkürzung über Feldwege ist total verschlammt und kaputt gefahren, wäre danach komplett verdreckt, also lieber den Umweg an der Kreisstraße fahren. Danach noch eine kleine Tour zum Schwager, um etwas aus der Gefriertruhe zu holen und abends zum Fitness Studio nach Lilienthal. Gesamt gefahrene km ca. 60. Leppert sich ganz schön was zusammen.

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Tag 2:
Morgens mit dem Rad nach Lilienthal zur Straßenbahn. Da es ziemlich kalt war im Zwiebellook dick eingepackt. Mittags zurück, Gesamte km ca. 21. Die Große hatte Jugendgruppe, aber diesmal war ich bei der Fahrgemeinschaft nicht dran. Diese Fahrgemeinschaft funktioniert sehr gut und nützt gleichzeitig 3 oder mehr Familien.

Tag 3:
Einkauf für das Wochenende! Leider bei einem 5 Personenhaushalt ohne Anhänger oder Lastenrad nicht möglich, habe mich fahren lassen. Blödes Gefühl, so abhängig zu sein!

Tag 4:
War mit dem Rad zum Fitness Studio (das erste Mal durchgeregnet), dann von dort aus zum Familienkaffee – Geburtstag meines Neffen (zweites Mal durchgeregnet). Zurück nach Hause habe ich mich mitnehmen lassen (3 Autos zur Wahl). Gefahrene km: ca. 21.

Tag 5:
Heute 10 km gelaufen, um das Rad abzuholen (auf dem Rückweg wieder durchgeregnet). Der Typ von der Werkstatt meint, dass er mein Auto noch die ganze Woche dort behält. Habe die Nachhilfe vom Töchterlein abgesagt, da der Bürgerbus zwar hinfährt, aber nicht zurück (bzw. nach 1 1/2 Stunden Wartezeit).

Tag 6:
Morgens extra früher aufgestanden, da ich ja die Fahrt mit dem Rad zum Falkenberger Kreuz einplanen musste. Zwischendurch kam etwas Hektik auf, als der Bus an mir vorbeifuhr, aber es war zum Glück derjenige, der eine Taktung früher abfährt. Mittags wieder Hetze, da die Kids ja schon zuhause warteten. Dazu noch Regen- (mal wieder) und Graupelschauer. Die Kids nachmittags mit dem Rad zu ihrem Kumpel begleitet, dann beeilt, da ich ebenfalls verabredet war und die Straßenbahn erwischen musste. Da ich ohne Schauer zwischendurch anscheinend nicht radeln kann, war mein Styling anschließend für die Katz. Die abendliche Rückfahrt war langsam, entspannt und gedankenverloren. Vollmond am klaren Himmel. Gesamt ca. 42 km.

Tag 7:
Einkaufstour ohne Auto, mit zwei Satteltaschen und meinem kleinen Radrucksack. Vorher also gut überlegen, was benötigt wird. Eignet sich prima, um Spontan- und Hamsterkäufe zu vermeiden. Bei der Rücktour vom Supermarkt kam ein anhängerähnliches Fahrgefühl auf. Wenn man so etwas öfter vorhat, sollte man etwas mehr investieren als in die Satteltaschen vom Discounter! Den Termin beim Kieferorthopäden habe ich angesagt, hin mit Bus und Bahn klappt, aber der Rückweg macht Probleme. Also doch lieber verschieben. Anruf der Werkstatt: Mit GANZ VIEL Glück wird das Auto am Wochenende fertig (heute ist Mittwoch!). Abends zum Konzert nach Bremen: Musical Theater, 1. Reihe, alle Leute gut gestylt. Und ich: der Fahrradschlumpf; Jeans, dicker Pulli und zerzauste Haare. Was soll’s, da muss man drüber stehen. Nach 24 Uhr ist in unserer Gegend alles tot bzw. schläft. Einsame, aber entspannte Rückfahrt und ein fantastischer Mond. Gesamt km: ca. 33

Tag 8:
Morgens mit dem Rad zur Arbeit, eine meiner leichtesten Übungen. Alles ist okay, solange es nicht regnet! Abends zum Sportstudio, etwas auspowern beim Spinning. Werde aufgrund meines Outfits gleich als Radlerin identifiziert und ernte Erstaunen und Bewunderung (mal wieder ekliges Wetter). Gesamte km: ca. 36

Tag 9:
Einkaufstour, uups passt nicht alles in den Rucksack. Hab mich leicht verschätzt. Zum Glück gibt es beim Supermarkt Kartons. Ca. 11 gefahrene km, Gewicht des Rucksacks – unbekannt. Töchterlein hat sich zum Übernachten verabredet – nur knapp 2 km entfernt und den Schlafsack bekommt sie locker auf dem Rad mit. Kein Mama-Taxi, das Kind ist eigenständig mobil! Am Nachmittag ist Abgabetermin für einen Basar. Die drei großen Kisten kann ich beim besten Willen nicht mit dem Rad befördern. Also habe ich mich fahren lassen; und damit sich die Fahrt rentiert, noch gleich einen Stopp beim Lidl eingelegt. Jetzt haben wir genügend Vorräte (hoffe ich)! Am Abend kam der erlösende Anruf: Das Auto ist fertig!

Fazit:
9 Tage fast ganz ohne Auto mit ca. 233 km.Und: ja es geht! Aber es sind diverse Schwierigkeiten zu überwinden. Für die Wege muss mehr Zeit eingeplant werden. ÖPNV ist nicht immer eine Alternative, oft kommt man zwar irgendwohin, aber nicht adäquat zurück.

Bei nassem und kaltem Wetter ist das Radfahren nicht schön. Ich habe mich schon entsprechend gekleidet und bisher den Erkältungen getrotzt. Aber der Spaßfaktor ist doch arg begrenzt.

Das Thema Einkaufen ist auch so eine Sache. Hier würde sich natürlich Carsharing anbieten. Allerdings müsste sich dabei eine Station in nicht allzuweiter Entfernung befinden. Privates Mitfahren in der Nachbarschaft wäre eine Alternative. Hier muss man sich allerdings mit den Nachbarn abstimmen, d.h. miteinander reden!

Mama-Taxi bin ich eher seltener als andere in meinem Umfeld. Hier ist mir schon meine Zeit zu kostbar. Ich halte meine Kinder zu Verabredungen und Hobbys an, die sie selbständig zu Fuss oder mit dem Rad erreichen können. Es ist auch ein wichtiger Schritt, Wege allein meistern zu können, ein Schritt in Richtung Selbständigkeit.

Ich werde zukünftig mehr Wege mit dem Rad zurücklegen. Grade für kurze Fahrten nach Grasberg bietet es sich an. Um der Frühling muss ja irgendwann kommen, dann macht es noch mehr Spaß.

Um mehr Leute zum Umdenken und Umsteigen zu bewegen, muss noch einiges geschehen. In Zeiten der öffentlichen Finanzknappheit ist es schwierig, ein neues bzw. anderes System zu etablieren. Der Individualverkehr belastet ja jeden einzelnen Haushalt und nicht den der Gemeinde bzw. des Landkreises etc. Ohne eine funktionierende Mobilität blutet das Land noch weiter aus, es gibt weniger Zuzug von Familien, ergo weniger Steuereinnahmen usw. Scheint irgendwie ein Kreislauf ohne Ende zu sein. Und es gibt ja viele Gegenden, die noch weniger besiedelt sind, als wir hier.
 

 

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