#nobodykehrs


Unter diesem Hashtag findet man zur Zeit Bilder von Radwegen, die unter Laubhaufen kaum noch zu erkennen sind. Wen stört das Laub, außer in der Optik könnte man sich jetzt fragen. 

Naturnah und schön finde ich bunte Blätter auch. Im Garten ist es für Insekten und andere Tiere im Winter überlebenswichtig: Laub! In Laubhaufen finden Sie einen Unterschlupf, können sich verstecken und sind vor den kalten Temperaturen geschützt. Den Pflanzen dient das liegengebliebene Laub ebenfalls als Wärmeschutz und Dünger. Nur auf dem Radweg haben Laubhaufen absolut nichts zu suchen! Denn dort haben die Blätter meist die Eigenart nass zu sein und damit extrem rutschig! Je befahrener die Wegstrecke ist, desto schneller verwandelt sich das Ganze in eine glitschige Pampe! Nicht nur, dass man stark aufpassen muss, um gegen wegrutschende Reifen gewappnet zu sein, nein, der Schmodder kleeht auch noch schön Hosenbeine und Schuhe voll.👿 

Schlaglöcher, Bodenwellen und gebrochene Zementplatten deckt der Laubteppich ebenso zu wie Aststücke und Glasscherben. Von Hundeschiet ganz zu schweigen! Mit einem MTB ist man ein wenig besser gerüstet, breite Reifen mit viel Profil, niedriger Luftdruck und gute Federung.

Es muss ja nicht akribisch jedes Blättchen aufgesammelt werden. Aber ab und zu sollten die Radwege von der Blätterflut befreit werden. Komisch, die Autostraßen sind immer frei…

Foto: Das ist nicht etwa ein Spazierweg durch einen Wald, sondern ein benutzungspflichtiger Radweg entlang einer Kreisstraße!

Über die Sinnhaftigkeit von Radstreifen


Gemeint sind damit Schutzstreifen für Radfahrer, die durch Markierungen auf den Straßen vom Autoverkehr abgetrennt sind. Diese Art von Infrastruktur für Radfahrer ist günstig und liegt daher im Trend. Ist das sinnvoll? Bieten die Fahrradstreifen genügend Schutz?

Das sollte eine Studie in mehreren Bundesländern klären. Irgendwie ist dieser Arbeitsauftrag in den Mühlen der Bürokratie verschollen. Aber nun kommt’s: Jetzt soll auch noch Geld dafür aufgewendet werden, um die Streifen zu eleminieren und den vorherigen Zustand wieder herzustellen! Da leben wir doch wirklich in einer verrückten Welt! (Siehe dazu den Artikel in der ZEIT)

Als den großen Bringer empfinde ich die Schutzstreifen nicht wirklich. In der Stadt oft von Falschparkern missbraucht und oft genug direkt in der „Doorzone“ der korrekt Parkenden. Mitunter enden die Streifen auch abrupt ohne Vorwarnung. Auf Landstraßen hat man die direkte Nachbarschaft zum schnellfahrenden Verkehr. Kein schützender Grünstreifen, die Autos und oft genug LKW fahren direkt nebenan und überholen leider auch oft äußerst knapp. Da ist es auf einem baulich getrennten Radweg schon entspannter – besonders, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Das sich eher ungeübte Radfahrer von den Schutzstreifen abgeschreckt fühlen, leuchtet mir auch ein.

Andererseits gibt es wirklich genügend Landstraßen, wo rein gar nichts ist! Ein Beispiel ist der Neu-Bergedorfer Damm in Worpswede, vor einigen Jahren völlig saniert, aber leider hat man nicht an die Bewohner der Straße gedacht. Wer dort zu Fuß oder mit dem Rad zum Nachbarn möchte, muss höllisch aufpassen. Es gibt zwar ein Tempolimit von 70 km/h, aber die Straße ist neu, gerade und übersichtlich, also wird dort oft schneller gefahren. Und auch ein Auto, was einen mit 70 km/h überholt und nicht auf die andere Fahrbahnseite wechselt, erzeugt einen ziemlichen Sog. * Nur Fliegen ist schöner! *

In Schleswig-Holstein kämpfen die Einwohner mehrerer Dörfer um einen Verbindungsradweg. Die Landesregierung in Kiel hat nicht genügend Mittel dafür und befürchtet, dass sonst andere Gemeinde auch einen Radweg fordern. (Ein Beispiel im Film „Der Fahrradkrieg„, welcher trotz des eher reißerischen Titels echt empfehlenswert ist!)

Für diese Fälle ist meiner Meinung nach ein Schutzstreifen immer noch besser, als gar kein Radweg. Die Aufwendungen für die Markierungsarbeiten sollten sich im Rahmen halten. Bei der Planung neuer Straßen wäre es wichtig, gleich einen guten Radweg einzuplanen und keine Notlösung!

(Foto: Der Tagesspiegel – Christof Seifert)

Hammer!


Im Allgemeinen ist es gut, wenn man auch mal andere Wege geht. Das betrifft nicht nur das Radfahren allein. Andere Perspektiven, Sichtweisen und Blickwinkel tragen zur Problemlösung und Gedankenvielfalt bei. 

Aber jetzt speziell zum Rad: Ich hatte heute einen Termin in Bremen-Gröpelingen. Dazu fuhr ich von Worpswede über Waakhausen und Viehland auf die K 8. 

Und hier bekommt das Wort „Grünstreifen“ im Zusammenhang mit Radwegen eine ganz neue Bedeutung! 

Auch wenn dort 2017 ein Kreisel angelegt werden soll, worüber sich die Politiker allerdings noch nicht ganz einig sind, sehe ich hier dringenden Handlungsbedarf der Kreisstraßenmeisterei! 

Grünzeugs

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Radfahren in der Stadt ist geprägt von Autos, von mangelndem Platz. Im ländlichen Bereich steht allgemein mehr Platz zur Verfügung, wenn auch nicht unbedingt für Radfahrer. Radwege sind oft im einem schlimmen Zustand; wahre Buckelpisten oder Sprungschanzen. Auf Betonplattenwegen drohen platte Reifen, wenn man nicht aufpasst und die scharfen Kanten gebrochener Platten übersieht.

Jetzt in der warmen Jahreszeit kommt noch das Phänomen der Dschungelschneisen dazu. Rechts und links der Radwege stehen Gräser, Wildkräuter und Brennnesseln gut einen Meter oder mehr hoch. Mit wachsender Höhe neigen sich die Pflanzen und verengen den Radweg mitunter deutlich! Schön, wenn sich zwei Radler oder Radfahrer und Fußgänger begegnen. Beim Ausweichen peitscht einem das Grünzeug um die Beine. Wenn es sich dabei um Brennnesseln handelt, beugt es wenigstens dem Rheuma vor… Ach ja, und sich später auf Zeckenbefall abzusuchen, sollte man auch lieber nicht vergessen!